Mönchengladbach Wegen bewaffneten Raubes auf Tankstellen vor Gericht

Mönchengladbach · Fünf Angeklagte gaben vor Gericht zu, Tankstellen in Jüchen und Mönchengladbach überfallen zu haben.

Der Prozess vor der Ersten Jugendkammer des Landgerichts begann gestern mit Verzögerung. Auf einen 21-jährigen Mönchengladbacher warteten die Verfahrensbeteiligten im Schwurgerichtssaal A 100 gestern vergebens. Das Gericht trennte schließlich dessen Verfahren ab. Einen Haftbefehl behielt sich die Erste Jugendkammer vor.

Danach konnte die Staatsanwältin die Anklage verlesen. Und die hatte es in sich. Fünf 21, 22, 24, und 25 Jahre alte Männer sollen vom 13. Dezember 2011 bis 25. Dezember 2011 in unterschiedlicher Tatbeteiligung drei Tankstellen in Jüchen und Mönchengladbach überfallen haben. Nach einem Gespräch mit ihren Anwälten zeigten sich die vier Mönchengladbacher und der Jüchener geständnisbereit. Bereitwillig machten sie auch Angaben zum bisherigen Lebenslauf und familiären Hintergrund. Trotz Schulabschlusses hatten sie keine Lehre absolviert, oder mal eine angefangen und dann wieder aufgehört. Begründung: "Hatte keinen Bock". Drei Angeklagte waren in der Vergangenheit bereits zu erheblichen Jugendstrafen verurteilt worden worden. Zwei Brüder türkischer Herkunft werden in diesem Prozess aus der Haftzelle in den Gerichtssaal gebracht.

Unumwunden gaben die jungen Männer gestern zu, im Dezember 2011 in die Tankstellen eingedrungen zu sein. Die Taten begingen sie jeweils nach einem ähnlichen Strickmuster. So übernahm am 21. Dezember 2011 der 25-jährige Jüchener die Rolle des Fahrers. Zwei Mönchengladbacher, maskiert und mit Pistolen in der Hand, möglicherweise Scheinwaffen, betraten damals die Jüchener Tankstelle. Nach ihrem Ausruf: "Das ist ein Überfall", öffnete eine Mitarbeiterin die Kasse. Ein Täter griff nach dem Geld und erbeutete etwa 490 Euro. Die Räuber flohen mit dem Pkw. Im Gerichtssaal konnten sie sich nicht mehr erinnern, wie sie die Beute damals geteilt hatten.

Beim nächsten Mal waren wieder drei Mitglieder der Angeklagtengruppe am Überfall auf die Mönchengladbacher Tankstelle an der Friedensstraße beteiligt. Diesmal waren sie allerdings mit ihren Fahrrädern unterwegs und mit einem Küchenmesser bewaffnet. Erneut fiel die Drohung: "Überfall und Geld her". Da sollen sie rund 800 Euro erbeutet haben.

Laut Anklage sollen sie am 13. Dezember 2011 zu zweit die Tankstelle in Mönchengladbach an der Kölner Straße überfallen und dabei mit einem Brotmesser gedroht haben. 500 Euro sollen sie dabei erbeutet haben. Doch diesmal bestritt gestern einer die Tat. Der 21-jährige Mönchengladbacher beteuerte plötzlich: "Da war ich nicht dabei". Der 24 Jahre alte Komplize widersprach: "Hundertprozentig war der dabei". Das Gericht reagierte mit dem Versprechen: "Das klären wir auf".

Nächste Woche wird der Prozess vor der Ersten Jugendkammer fortgesetzt. Dann sollen auch Zeugen aussagen.

(RP)
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