Mönchengladbach Wegen Krichel-Mäurer (SPD): Robert Baues (CDU) tritt zurück
Mönchengladbach · Der CDU-Ratsherr Robert Baues ist Leiter der Sportschule Wedau und Sportler durch und durch. "Abschenken gibt's bei mir nicht. Wenn ich gewinne, dann soll es auch ein richtiger Sieg sein", sagt er. Den sah er nach der Kommunalwahl nicht so gewürdigt, wie er es für den Stadtbezirk Ost (Neuwerk, Volksgarten, Giesenkirchen) erwartet hatte. Deshalb tritt er zurück - als Vorsitzender der Neuwerker Christdemokraten.
"Wir haben sieben von acht Wahlkreisen im Bezirk Ost geholt und müssen dann erleben, dass ein SPD-Mann Bezirksvorsteher wird, weil dies das Verhandlungsergebnis von CDU und SPD so verlangt. Das kann ich unseren Wählern überhaupt nicht vermitteln", sagt Baues.
Der Ratsherr, der seinen eigenen Wahlbezirk mit einem Ergebnis von mehr als 53 Prozent holte, will seinen Ausstieg als Ortsverbands-Vorsitzender nicht als Fundamentalkritik gegen die CDU/SPD-Kooperation im Rat verstanden wissen. Er habe auch persönlich nichts gegen den SPD-Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer. "Ich komme mit ihm menschlich gut klar. Aber wir und vor allem ich habe einen Wahlkampf gegen die SPD als politischen Gegner geführt. Und da kann ich nicht am Ende unseren Wählern sagen: Wir haben zwar grandios gesiegt, aber im Bezirk gibt an der Spitze die SPD den Ton an", sagt Baues. Und weil er ein Mensch sei, der nach A auch B sage, werde er aus Respekt vor dem Wählerwillen die Konsequenzen ziehen.
Baues: "Ich bin nicht bereit, alles zu akzeptieren. Wie will ich denn jemanden ermuntern, wählen zu gehen, wenn er dann diese Konsequenzen erleben muss? So erzeugen wir Politikverdrossenheit." Sollte man seinen Rücktritt als "Bauernopfer" bezeichnen, dann sei er gerne bereit, diese Rolle zu übernehmen. In ein "schwarzes Loch" werde die Neuwerker CDU nicht fallen.
Derzeit übt Baues' Stellvertreter Willi Schmitz das Vorsitzendenamt aus. Am Montag, 22. September, 19.30 Uhr, wählt der Ortsverband in der Gaststätte Alt-Neuwerk neu.
