Mönchengladbach Wer sind die Puppen an der Krippe?

Mönchengladbach · Maria und Josef, die Hirten und ihre Schafe, und in der Mitte das kleine Jesuskind: Die Krippenlandschaft gehört zur christlichen Weihnachtszeit ebenso dazu wie Gottesdienst, Adventskranz und Tannengrün. Doch immer weniger Kinder kennen die Geschichte zur Krippe, sagt der Küster der Marienkirche.

 Der Umzug in die Marienkirche ist nun offiziell: 19 Krippenfiguren aus der St.-Josef-Kirche haben nun ihren Standort gewechselt. An dem dekorativen Nachbau des Stalles, wo das Christkind zur Welt kommt, haben viele Kinder Freude - die biblische Geschichte kennen aber wenige, sagt Küster Christoph Krafczyk.

Der Umzug in die Marienkirche ist nun offiziell: 19 Krippenfiguren aus der St.-Josef-Kirche haben nun ihren Standort gewechselt. An dem dekorativen Nachbau des Stalles, wo das Christkind zur Welt kommt, haben viele Kinder Freude - die biblische Geschichte kennen aber wenige, sagt Küster Christoph Krafczyk.

Foto: JOEG KNAPPE

Sie staunen und fragen, und am liebsten würden sie alles anfassen, sagt Christoph Krafczyk. Er ist Küster in der Marienkirche in Rheydt. "Die Kinder finden die Krippe immer ganz toll", erzählt er. Mit großen Augen würden sie staunen, wenn die Tannen im dunklen Gewölbe der Kirche leuchten und wohliges, dämmriges Licht die Krippenbewohner fast zum Leben zu erwecken scheint.

Oft würden die Kinder fragen, wer die Personen seien, und was die Krippe denn eigentlich zeigen soll. Die Zeiten, als Kinder schon von klein auf was mit Jesuskind, Maria und den drei Königen anfangen konnten, seien vorbei, berichtet der Küster. "Wir haben manchmal Führungen für Kindergärten oder Schüler", sagt er. "Die Gemeindereferendarin erzählt dann die Geschichte und zeigt, wer die einzelnen Personen sind." Auch die Eltern wüssten immer seltener die Antwort auf die Fragen der Kinder. Viele wissen selbst nicht mehr, was genau an den Festtagen in der Kirche begangen wird, und zum Gottesdienst "kommt man, weil das schon immer so war." Krafczyk selbst habe die Bibel und den christlichen Glauben im Elternhaus vermittelt bekommen. Sein Vater war ebenfalls Küster in der St.-Marien-Kirche. "Ich habe ihm immer gerne zugehört, wenn er mir die Geschichten erzählt hat."

Mönchengladbach: Wer sind die Puppen an der Krippe?
Foto: JOEG KNAPPE

In seinen Gottesdiensten sehe er zu Feiertagen viele Gesichter, die er sonst nie in der Kirche antreffe. Viele der seltenen Gäste würden sich nicht sonderlich interessiert zeigen, sagt der Küster. Ein Besuch aus Gewohnheit - mehr sei die Anwesenheit im Weihnachtsgottesdienst für viele nicht mehr. Ebenso wie die Krippe, die viele zwar gerne ansehen, deren Geschichte aber mit der Zeit immer weiter in den Hintergrund gerückt sei.

"Das Interesse ist bei den Kindern da", sagt Krafczyk. Jedoch gebe es immer weniger Eltern, die auf die Fragen der Kinder eingehen und ihnen den Glauben - oder zumindest die Weihnachtsgeschichte - näherbringen.

Trotzdem freut sich der 37-Jährige auf die großen und kleinen Besucher, wenn die Krippe spätesten am Montag, 19. Dezember, aufgebaut ist. Wie im vergangenen Jahr werden auch dieses Jahr 19 Figuren aus der Rheydter St.-Josef-Kirche die biblische Landschaft bevölkern. Die Figuren werden auch in Zukunft im Besitz der Marienkirche bleiben, da St. Josef zur Grabeskirche umgebaut wurde. Somit wanderte ein großer Teil des Inventars ins Archiv.

(RP)
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