Mönchengladbach Westend wird zum Brutkasten für Start-ups

Mönchengladbach · Im SMS-Businesspark können sich junge Gründer künftig austauschen und voneinander lernen.

Deutschland sei kein Gründerland mehr, stellt Mark Nierwetberg vom Verein Next MG fest. Das kann man beklagen - oder ändern. Next MG will es ändern, Gründer miteinander vernetzen, eine Community aufbauen und steht damit nicht allein. Auch im SMS-Businesspark tut sich was: Beim Projekt Westend MG geht es um mehr als die Vermietung von Räumen. Es geht um den Austausch von Ideen, um Unterstützung von Start-ups, um Flexibilität, um Vernetzung, um Digitalisierung.

Platz ist genug da an der Blumenberger Straße. Mindestens eine der großen Hallen mit klassischem Industriecharme steht für das neue Projekt zur Verfügung. André Rahmen, bei SMS dafür verantwortlich, sieht viele Möglichkeiten. "Wir werden Bürocontainer aufstellen, die als Co-Working-Space genutzt werden können, es wird Labore für Studenten und eine Eventfläche geben, auf der wir Veranstaltungen durchführen können. Und wenn jemand Lagerfläche braucht, haben wir das natürlich auch", führt er auf.

Aber das Projekt, das nun bei der Reihe Meet-up MG vorgestellt wurde, bleibt eben nicht beim Raumbedarf stehen, obwohl der zu den Grundbedürfnissen von Start-ups gehört. Zum einen sollen die Räume in ein paar Monaten über das schnellste Internet Gladbachs verfügen: Im ersten Quartal 2018 sollen die Glasfaserkabel liegen. Zum anderen soll eine Atmosphäre entstehen, in der sich Gründer austauschen, gemeinsam Ideen entwickeln, auf die die Einzelnen allein nicht gekommen wären. Oder Tipps weitergeben, die ihnen halfen. Ein kreatives Miteinander also, kein eifersüchtiges Gegeneinander. Dieses Miteinander soll über die Start-ups hinausgehen: Sowohl die Hochschule als auch die bereits auf dem Gelände tätigen klassischen Unternehmen werden eingebunden. "Wir haben hier praktisch alle Branchen von der Logistik über Medien bis hin zum internationalen Anlagen- und Maschinenbau von SMS", sagt Rahmen. "Da lassen sich schnell Kontakte herstellen, wenn gewünscht."

Er kümmert sich selbst um die Wünsche und Bedürfnisse der Start-ups. Zwei Unternehmen sind schon eingezogen: Hausheld, in der Energiebranche tätig, und Cakerella, die sich auf Motivtorten spezialisiert haben und Bastelboxen mit Zutaten und Anleitung verschicken. Jan Niclas Müller, einer der beiden Cakerella-Gründer, lobt die Flexibilität und Offenheit. "Jeder kann sich einbringen", beschreibt er die Atmosphäre. "Wo noch nichts ist, kann verdammt viel entstehen." Hausheld wiederum profitiert von dem großen Raumangebot und stellt sich auf Wachstum ein.

Rahmen sieht sich selbst in der Mentorenrolle. Egal, was die jungen Firmen brauchen, er kümmert sich darum. Er sagt: "Die Start-ups können auch auf unseren Expertenpool zurückgreifen" - die Juristen oder Steuerfachleute von SMS etwa. Der Anlagen- und Maschinenbauer wiederum kann sich Unterstützung durch die jungen Gründer bei der eigenen Digitalisierung vorstellen.

(RP)
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