Serie (k)ein Tipp Für Die Tonne (6/8) Wie aus Kühlschränken Autos werden

Mönchengladbach · Warum gleich zwei Fahrzeuge Sperrgut einsammeln, erklärt der sechste Teil unserer Serie in Kooperation mit der GEM.

 Die alte Couch wird direkt in der Presse im Fahrzeug zerkleinert.

Die alte Couch wird direkt in der Presse im Fahrzeug zerkleinert.

Foto: Ilgner für GEM

Stadtteile Wenn die Couch durchgesessen ist und die Sessel ausgedient haben, werden sie häufig als Sperrmüll entsorgt. In diesem Fall wird die Stadtbetriebstochter GEM informiert. Sie kümmert sich im Auftrag des Stadtbetriebs Mönchengladbach um die Abfuhr von Sperrgut. Unter Telefon 02161 491049 können die Gladbacher einen Abholtermin vereinbaren. In die Kategorie Sperrmüll fallen alle Dinge, die zu sperrig bzw. zu groß für die graue Restmülltonne sind oder sich nicht für den Hausmüll eignen: Mobiliar etwa, Matratzen, Teppiche, große Kunststoffteile oder Elektroschrott wie Kühlgeräte, Herde und Computer.

Wer Sperrmüll bereitstellt, muss ein paar Dinge beachten. "Elektrogeräte und Teile aus Holz, wie Möbel, müssen getrennt voneinander an der Straße stehen", sagt Georg Kamps. Bei der GEM nimmt er jede Woche mehrere hundert Sperrmüllanfragen auf und erklärt routiniert, dass herausstehende Nägel wegen der Verletzungsgefahr zu entfernen sind und dass lose Spiegel und Glas aus Sicherheitsgründen nicht zum Sperrmüll gehören.

Zum Schutz der Umwelt wird eine bestmögliche Wiederverwertung der Stoffe erzielt. Aus diesem Grund werden in der Sammlung zwei verschiedene Fahrzeuge eingesetzt. "Mit einem Fahrzeug holen wir Metalle, Elektroaltgeräte und weiße Ware wie Kühlschränke und Waschmaschinen ab. Weitere Fahrzeuge erfassen den sonstigen Sperrmüll", sagt Kamps. In einem Zerlegezentrum werden die Geräte auseinandergenommen, Schadstoffe separiert und Wertstoffe gewonnen. Auf diese Weise können etwa mehr als 75 Prozent der in Kühl- und Gefriergeräten verbauten Stoffe recycelt werden. Darunter sind Anteile von Eisen und Aluminium, also wertvolle Rohstoffe. Gut denkbar, dass aus recycelten Kühlschränken in einem zweiten Leben ein Mittelklassewagen für den Weg zur Arbeit wird.

Sperrmüll wie die ausgediente Couch kommen in ein Fahrzeug mit Presse und werden darin direkt zerkleinert. "Das macht die nachfolgende Sortierung in der Verwertung leichter und ermöglicht es, mehr Sperrmüll im Rahmen einer Tour aufzunehmen", sagt Kamps. Von dort aus geht es in Sortieranlage. Das Zwei-Fahrzeug-Prinzip erklärt auch, warum manchmal noch Sperrgut zur Abholung bereitsteht und andere Teile bereits eingesammelt wurden. Kleinteile, die normalerweise in die Hausmülltonne passen, werden übrigens nicht mitgenommen. Auch nicht, wenn sie in Säcken, Kartons oder Kisten neben Sperrgut stehen. Jeder Haushalt in Mönchengladbach darf pro Jahr maximal zehn Kubikmeter Sperrgut bereitstellem. Dieser Service ist mit der jährlichen Abfallgebühr abgegolten. "Die Kosten für die Sperrmüllabfuhr setzen sich aus den Logistikkosten für die Abholung beim Bürger und den Logistikkosten für die Überleitung an Zerlegezentren und andere Einrichtungen zur Weiterverarbeitung zusammen", sagt Dr. Arnd Tulke. Er verantwortet beim Stadtbetrieb Mönchengladbach AöR den Bereich Abfall- und Stadtreinigungsmanagement. "Pro Termin dürfen nicht mehr als fünf Kubikmeter bereitgestellt werden", sagt Kamps. Das entspricht einer Fläche von zwei Mal zwei Metern bei einer Höhe von etwa 1,25 Meter.

Wer über diese Termine hinaus Sperriges loswerden möchte, kann sein Sperrgut gegen eine Gebühr an den Wertstoffhöfen Luisental oder Heidgesberg abgeben. Gebrauchte und funktionstüchtige Dinge können in karitativen Einrichtungen noch verwendet werden. Wichtig zu wissen: Wer aus dem Sperrmüll Anderer Gegenstände mitnimmt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Das regelt die Abfallsatzung. Auch ist es verboten, zu bereitgestelltem Sperrgut, das man nicht selbst angemeldet hat, Dinge dazuzustellen.

(RP)
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