Mönchengladbach Wieder Beutezug von Einbrechern — auch Traoré betroffen

Mönchengladbach · Während Borussen-Profi Ibrahima Traoré im Bundesliga-Spiel gegen Dortmund im Einsatz war, brachen Unbekannte in sein Haus ein. Er ist eines von vielen Einbruchsopfern am Wochenende in Mönchengladbach.

 Neuwagen auf Pflastersteinen: Die Diebe stahlen an einem Autohaus wertvolle Felgen und Reifen.

Neuwagen auf Pflastersteinen: Die Diebe stahlen an einem Autohaus wertvolle Felgen und Reifen.

Foto: Picasa

Die Einbruchserie in Mönchengladbach weitet sich aus. Allein am Wochenende schlugen Unbekannte in der Stadt in zwölf Fällen zu. Unter den Opfern sind auch Prominente: Bei Fußball-Profi Ibrahima Traoré wurde am Samstagabend eingebrochen, während der Borusse im Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund auf dem Platz stand. Nachbarn wunderten sich über das große Polizeiaufgebot in dem Wohnviertel im Norden der Stadt. Die Polizei wollte den Fall nicht kommentieren. Auch bei einem ranghohen Politiker drangen Einbrecher am Wochenende in das Haus ein. Der Amtsträger kam gerade nach Hause und überraschte die Täter, die daraufhin die Flucht ergriffen, berichtete er unserer Redaktion.

Die Polizei zählte zwischen Freitagnachmittag, 16 Uhr, und dem frühen Sonntagmorgen insgesamt zwölf Wohnungseinbrüche in Gladbach. Die Tatorte liegen im gesamten Stadtgebiet, im Schwerpunkt allerdings im Innenstadtbereich. In den meisten Fällen wurde bei Einfamilienhäusern die Terrassentür aufgehebelt, bei Mehrfamilienhäusern die Balkontür. Gestohlen wurden Schmuck, Geld und Laptops und Fernseher. In Rheindahlen an der Straße Waldesrand nahmen Diebe einen Tresor mit, der später von Spaziergängern in einem angrenzenden Waldstück gefunden wurde. An einem Autohaus auf der Monschauer Straße schlugen Diebe zwischen Freitag, 19 Uhr, und Samstag, 9.45 Uhr, die Heckscheiben von drei Neuwagen der Marke Landrover ein, gelangten auf diese Weise an die im Radkasten befindlichen Schlüssel für die verschließbaren Radmuttern und stahlen hochwertige Felgen und Reigen von vier Fahrzeugen. Die Mitarbeiter des Autohauses fanden die Fahrzeuge am Morgen aufgebockt auf Pflastersteinen vor. Zeugen, die in allen Fällen Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 02161 290 zu melden.

Bereits im vergangenen Jahr ist die Zahl der Einbrüche im Stadtgebiete deutlich angestiegen. "Wir haben im letzten Jahr wohl wieder die Zahl von 2012 erreicht, nachdem wir 2013 und 2014 einige Erfolge zu verzeichnen hatten", sagte Polizeipräsident Mathis Wiesselmann kürzlich im Gespräch mit unserer Redaktion. 2014 zählten die Beamten fast 700 vollendete und versuchte Einbrüche, 2013 waren es 780 Fälle, 2012 allerdings zählten die Ermittler fast 1000 Fälle. Die Einbruchstatistik für das abgelaufene Jahr wird in den kommenden Wochen veröffentlicht.

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Meistens sind es hochprofessionelle Einbrecherbanden, die durch die Städte reisen. "Das Projekt Brennpunktorientierte Kriminalprävention soll entgegenwirken", sagt Wiesselmann. "Wir sind nach Einbruchsserien in Uniform vor Ort, befragen Zeugen und motivieren immer wieder zur Aufmerksamkeit und dazu, im Verdachtsfall die 110 zu rufen." Oft seien kleine Beobachtungen von Bürgern das entscheidende Puzzleteil bei der Aufklärung von Straftaten. "Bürger sollten uns alle verdächtigen Feststellungen, nicht nur beim Wohnungseinbruch, mitteilen", betont Wiesselmann.

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Manche Bürger engagieren aber zusätzlich private Sicherheitsdienste. Bodo Schmitz etwa ist mit seinen Mitarbeitern an manchen Stellen schon seit mehr als drei Jahren unterwegs. "Wir kontrollieren in mehreren Stadtteilen in Rheydt und Gladbach ganze Straßenzüge", sagt Schmitz. "Und dort hatten wir bisher auch keine Einbrüche." Nachbarschaften tun sich zusammen und bezahlen die Privat-Streife. Mitunter sei es aber auch nur eine Familie, die den Dienst abonniere. "Und alle anderen drumherum profitieren davon", sagt Schmitz. Seine Mitarbeiter sind offen als Straßenwächter zu erkennen, das schrecke Einbrecher auf Erkundungstour oft ab. "Das Bedürfnis nach Sicherheit wird immer größer", sagt Schmitz. "Wir haben allein in den letzten zwei Monaten 30 neue Mitarbeiter fest eingestellt."

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