Mönchengladbach Wo der Mensch im Mittelpunkt steht

Mönchengladbach · Wie gelungene Integration funktioniert, zeigt der Verein "Das Z - Menschen im Zentrum" mit Sitz in Neuwerk - er ist seit jeher Vorreiter interdisziplinärer Zusammenarbeit. Am 5. September feiert er sein 50-jähriges Bestehen mit einem Fest.

Die Geschichte des Vereins "Das Z - Menschen im Zentrum" führt zurück in die 1960er Jahre. Da es an Hilfe und Zugehörigkeit für spastisch gelähmte Kinder mangelte, gründete Werner Starkloff 1965 mit einigen Eltern einen Verein, der dies ändern sollte. Die Betreuung der damals sechs behinderten Kleinkinder organisierte Starkloff mit den Eltern selbst. Als Therapie gab es einzig und alleine die Krankengymnastik. Ein zwar nicht günstiger, aber entscheidender Schritt in der Entwicklung.

Im Jahr 1984 wurde der bis dahin ausschließlich heilpädagogische Kindergarten in einen integrativen Montessori-Kindergarten umgewandelt. Seitdem bietet er sowohl Kindern mit als auch ohne Behinderung die Möglichkeit gemeinsam aufzuwachsen - und Toleranz sowie Individualität zu lernen und zu leben. Der Verein, dem rund 200 Mitglieder angehören, umfasst aber nicht nur den Montessori-Kindergarten. "Auf ganze acht Abteilungen haben wir es in den letzten 50 Jahren geschafft", erklärt der Geschäftsführer des Vereins, Ralf Dicke. An die interdisziplinäre Frühförderung - bestehend aus diversen Therapieformen, die stark aneinander angelehnt agieren - kann der Montessori-Kindergarten anschließen. Die offene Ganztagsschule in Neuwerk ist ebenfalls Bestandteil des Vereins. "Hier bringen wir unser umfassendes Know-how Tag für Tag ebenfalls gerne ein", erklärt Dicke.

Auch Erwachsenen mit Behinderung bietet der Verein ein integratives Leben mit Mehrwert. "Wir verfügen über eine Wohngruppe mit einer 24-Stunden-Betreuung, diverse Beratungsangebote - und wir bieten auch einen Integrationsfachdienst an, der beim Einstieg ins Arbeitsleben helfen kann", erläutert die Vorstandsvorsitzende Helga Sittertz-Hock.

"Es gibt auch Menschen, die irgendwann aus ihrer Wohngruppe ausziehen möchten. Oftmals droht dann aber die Gefahr der Isolierung", weiß die ehemalige Vorstandsvorsitzende Elisabeth Haberl. "Unser ambulanter Dienst kann die Erwachsenen auch hier weiterhin stundenweise oder nach Bedarf unterstützen und auch beim Umsetzen eines Gemeinschafts- und Soziallebens helfen." Für die Zukunft ist außerdem das Projekt "Kinderzentrum für Inklusion" geplant. "Wir arbeiten gerne konzeptionell und erproben neue Dinge", sagt Ralf Dicke. Sobald die Finanzierungen geklärt sind, möchte der Verein im Rahmen des Projektes mit beratender Arbeit in integrativ noch unerfahrenen Einrichtungen beginnen.

Seinen 50. Geburtstag feiert der Verein am Samstag, 5. September, von 13 bis 17 Uhr im Montessori-Kinderzentrum. Die Besucher dürfen sich auf Ponyreiten, ein Glücksrad mit vielen Gewinnen und jede Menge weiteren Spaß freuen. "Für uns ist dieser Tag auch ganz besonders, denn wir blicken stolz und zufrieden auf ein halbes Jahrhundert Vereinsgeschichte zurück", sagt Elisabeth Haberl. "Der Erlös des Festes fließt genau wie alle anderen Spenden in die Projekte, Aufgaben und Anschaffungen des Vereins", ergänzt Ralf Dicke. Ohne die Spenden könnte der Verein viele wichtige Vorhaben nicht realisieren.

"Alles, was wir heute anbieten, ist in den vergangenen 50 Jahren aus den Bedürfnissen der von uns betreuten Menschen entstanden", erklärt Helga Sittertz-Hock, und Ralf Dicke ergänzt: "Unser Verein hat seinen Namen kürzlich ganz bewusst in "Menschen im Zentrum" geändert. Denn genau darum geht es bei uns. Um den Menschen im Mittelpunkt allen Geschehens." Zuvor hatte der Name "Zentrum für Körperbehinderte" gelautet.

Menschen im Zentrum, Mitglied im DPWV, Ralf Dicke (Geschäftsführer), Fahres 18b, 41066 Mönchengladbach-Neuwerk, Telefon 02161 495210, Fax 02161 49521-16, E-Mail info@zfk-mg.de, Internet: www.das-Z-mg.de

(RP)
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