Mönchengladbach Wo ist das perfekte Versteck?

Mönchengladbach · Man mag es kaum glauben, aber Kinder und Einbrecher haben eine Gemeinsamkeit: Beide lieben Verstecke, weil sie (fast) immer fündig werden. Die einen suchen gerne Ostereier, die anderen gerne Bares. Ein Experte für Verstecke gibt Tipps.

 Einbrecher würden hier als Erstes nachschauen: im Schrank zwischen der Wäsche.

Einbrecher würden hier als Erstes nachschauen: im Schrank zwischen der Wäsche.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Na, schon überlegt, wo die Ostereier dieses Jahr versteckt werden sollen? Egal, welcher Ort es sein wird, die Kinder werden sie finden. Denn sie sind Meister im Finden. Und das ist in diesem Fall auch gut so. Denn die Vorstellung, dass ein Ei jahrelang unentdeckt bleibt, ist doch eher ekelig. Denn faul riecht schlecht. Und so ist es uns schon sehr recht, wenn Kinder beim Aufspüren unserer Verstecke fündig werden.

Aber was, wenn das Versteck tatsächlich nicht gefunden werden soll? Wo bewahrt man zum Beispiel Schmuck und Bargeld zu Hause am besten auf, damit sie keinesfalls Einbrecherbeute werden können? Wir fragen einen Experten für Verstecke: Achim Deußen bei der Polizei zuständig für Kriminalprävention. Der Kriminalhauptkommissar kennt die beliebtesten Verstecke für Wertgegenstände. Versteckort Nummer 1: das Schlafzimmer. Häufig werden Schmuck und Geld in Schrank oder Kommode zwischen die saubere Wäsche gesteckt. Der Korb mit der Schmutzwäsche ist eine ebenfalls nicht selten genommene Alternative. "Männer verstecken ihre Uhren gerne in den Taschen einer ihrer Anzüge im Schrank", weiß Deußen. Und er warnt gleichzeitig: "Hier gucken Einbrecher als Erstes nach."

 Zwei Klassiker: Verstecke im Mehl (links) oder in der Schmutzwäsche (rechts). Selbst unter Holzdielen Verborgenes (oben) würde von Einbrechern leicht gefunden, sagt die Polizei.

Zwei Klassiker: Verstecke im Mehl (links) oder in der Schmutzwäsche (rechts). Selbst unter Holzdielen Verborgenes (oben) würde von Einbrechern leicht gefunden, sagt die Polizei.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Weitere nur scheinbar sichere Aufbewahrungsorte: in der Hutschachtel, im Kuvert, das unter die Schublade geklebt wird, unter der Matratze, im Bezug des Dekokissens, im Bettkasten.

Auch in der Küche wird gerne versteckt. Der Klassiker: im Gefrierfach. Das kennt mittlerweile jeder. Ebenfalls gerne genommen: in der Keksdose, im Mehlfach, in der Kaffeekanne, im Blumentopf oder im Brotkasten. Etwas ausgefallener: in der antiken Kaffeemühle, die nur als Deko auf dem Regal steht, in einer leeren Teeverpackung oder im ausgehöhlten Spülschwamm. Letzteres ist aber doch wirklich raffiniert? Fehlanzeige, "Einbrecher kennen jedes Versteck", sagt Achim Deußen. Und: "Schauen Sie sich einmal einen Tatort nach einem Einbruch an. Da ist alles durchwühlt, alles herausgerissen. Einbrecher finden, was sie haben wollen." Das gelte auch für das Bare, das unter einer Holzdiele oder hinter einer Kachel versteckt ist.

 Jackentaschen sind bei Männern ein beliebtes Versteck.

Jackentaschen sind bei Männern ein beliebtes Versteck.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Auch Geldscheine in Büchern sind nicht sicher - vor Einbrechern nicht, aber manchmal auch nicht vor den eigenen Familienmitgliedern. 2008 hatte ein Familienvater aus Mönchengladbach nach einem Autoverkauf mehrere 1000 Euro im heimischen Schrank in mehreren Büchern versteckt. Seine ahnungslose Frau hatte diese Bücher später aussortiert und vom ebenfalls unwissenden Sohn in einem Altpapier-Container entsorgen lassen. Das Geld war futsch. Genauso kann es einem gehen, der sein Geld in CD-Hüllen steckt. Die landen möglicherweise im gelben Sack oder auf dem Flohmarkt.

Mönchengladbach: Wo ist das perfekte Versteck?
Foto: Raupold, Isabella (ikr)
Mönchengladbach: Wo ist das perfekte Versteck?
Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Geld und Schmuck im Sekretär einschließen? Die kleinen Schlösser kriegen sogar Nachwuchs-Einbrecher spielend leicht auf, sagen Experten. Der einzig sichere Aufbewahrungsort ist laut Achim Deußen ein Safe oder Tresor. Und noch ein Tipp: Wer einen Safe kauft, sollte sich vom Fachmann beraten lassen. Denn einfach verschraubte Safes sind für Einbrecher ebenfalls keine große Herausforderung.

(RP)
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