Mönchengladbach Zahl der Einbrüche um 39,8 Prozent gestiegen

Mönchengladbach · 955 Wohnungseinbrüche gab es im vergangenen Jahr, davon blieb es in 411 Fällen beim Versuch. Ein Schwerpunkt für bestimmte Stadtteile lasse sich allerdings nicht festmachen, sagt der Polizeipräsident.

Im Schnitt wird in Mönchengladbach zwei- bis dreimal pro Tag eingebrochen. 955 versuchte und vollendete Einbrüche gab es im vergangenen Jahr. Das sind 272 mehr als in 2014 und bedeutet eine Steigerung um fast 40 Prozent. Dennoch liegt Mönchengladbach im Landes-und Bundestrend.

 An diesen Stellen wurde in Mönchengladbach von 1. Juni vergangenen Jahres bis gestern eingebrochen. Die Stecknadeln mit den roten Köpfen markieren die jüngsten Einbrüche. Zeitlich folgen die gelben, grünen und blauen Stecknadeln. Die grauen Punkte markieren die Einbrüche, die mehr als 28 Tage zurückliegen. Während in den Jahren 2013 und 2014 die Zahl der Einbrüche zurückging, stieg sie im vergangenen Jahr um 39,8 Prozent auf 955 Fälle an. In 2012 gab es eine ähnlich hohe Zahl. Damals wurden 971 Wohnungseinbrüche registriert.

An diesen Stellen wurde in Mönchengladbach von 1. Juni vergangenen Jahres bis gestern eingebrochen. Die Stecknadeln mit den roten Köpfen markieren die jüngsten Einbrüche. Zeitlich folgen die gelben, grünen und blauen Stecknadeln. Die grauen Punkte markieren die Einbrüche, die mehr als 28 Tage zurückliegen. Während in den Jahren 2013 und 2014 die Zahl der Einbrüche zurückging, stieg sie im vergangenen Jahr um 39,8 Prozent auf 955 Fälle an. In 2012 gab es eine ähnlich hohe Zahl. Damals wurden 971 Wohnungseinbrüche registriert.

Foto: Polizei MG

Einen Schwerpunkt für bestimmte Stadtteile gebe es bei Wohnungseinbrüchen nicht, sagt Polizeipräsident Mathis Wiesselmann. Und: "Gehobene Wohnviertel sind nicht besonders betroffen." In Mehrfamilienhäuser würde häufiger eingebrochen als in Villen und Einfamilienhäuser. Das liege auch daran, dass Mietwohnungen von den Hauseigentümern oft nicht so sehr gesichert seien. Wie Wiesselmann betont, gebe es regelmäßige Polizeistreifen in allen Stadtgebieten. "Wir nehmen alle verdächtige Feststellungen auf und gehen dem nach. Notierte Kennzeichen kommen beispielsweise in die Datenbank", sagt er.

Es gebe viele externe Einflüsse, die zu den steigenden Einbruchzahlen führten wie zum Beispiel reisende Täterbanden, sagt Wiesselmann. Die Polizei wolle sich dennoch der Situation entgegenstellen, auch mit verdeckten Maßnahmen. "Denn wir wissen: Ein Einbruch ist ein Anschlag auf die Intimsphäre. Da geht es nicht nur um den Verlust von Gegenständen mit Erinnerungswert, die nie mehr ersetzt werden können", sagt Wiesselmann. Mancher Betroffener leide sehr lange nach einem Einbruch an einem verlorenen Sicherheitsgefühl.

In den Jahren 2013 und 2014 sei die Polizeiarbeit in Sachen Wohnungseinbrüche sehr erfolgreich gewesen, berichtet der Polizeipräsident. In 2013 sei die Zahl der Einbrüche von 971 auf 786, in 2014 sogar auf 683 gesunken. Nun, nach einem neuerlichen drastischen Anstieg der Zahlen, würden alle bislang gewonnen Erkenntnisse ausgewertet, um zu sehen, was man noch tun könne. Die Polizei werde in ihrem Bemühen, diesen Kriminalitätsschwerpunkt zu bekämpfen, nicht nachlassen - wohl wissend, dass sie nicht auf alle Faktoren, die für den Anstieg der Fallzahlen maßgeblich sind, Einfluss nehmen kann, sagt Wiesselmann.

Die Polizei Mönchengladbach hat bereits mehrere Landesprogramme zum Thema Einbruch und Einbruchschutz umgesetzt, außerdem gibt es eine spezielle Ermittlungskommission, eine offensive Öffentlichkeitsarbeit und Fachberatungsangebote. Dennoch lag die Aufklärungsquote im vergangenen Jahr bei nur 10,4 Prozent. Wiesselmann führt das auch auf die wechselnden Tätergruppen zurück, die für die Einbrüche einreisten und danach sofort wieder verschwinden. Deshalb mache die Ermittlungsarbeit auch nicht an den Stadtgrenzen halt, wie Georg Lehnen, Leiter Kriminalität, sagt.

Trotzdem sei die Polizei auf die Mithilfe und die Aufmerksamkeit der Anwohner und der Nachbarschaft angewiesen, sagt Wiesselmann. Bei verdächtigen Beobachtungen solle man sich nicht scheuen, die "110" zu wählen.

(RP)
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