Mönchengladbach Zu Besuch im Reich der Dinosaurier

Mönchengladbach · Gegenüber dem Sparkassenpark können bei der mobilen Ausstellung "Dinosaurier - Im Reich der Urzeit" Urgiganten hautnah erlebt werden. Die Schau ist vor allem für Kinder gut. Sie können die Modelle anfassen und auf ihnen herumklettern.

Mönchengladbach: Zu Besuch im Reich der Dinosaurier
Foto: Knappe Jörg

Der fünfjährige Alexander ist sichtlich zufrieden. Mutig erklimmt er den Rücken eines Dinosauriers, lässt sich von seiner Mutter und Vater Reiner Lukossek fotografieren, rutscht langsam wieder zurück in die Tiefe und macht sich augenblicklich auf den Weg zum nächsten Tier. "Tschüss, Dino", hört man etwas weiter weg einen Jungen Abschied von einem Dilophosaurus nehmen. "Ist der echt?", fragt ein Sohn seinen Vater beim Anblick eines Blätter kauenden Dino-Kopfes erstaunt.

Mönchengladbach: Zu Besuch im Reich der Dinosaurier
Foto: Knappe Jörg

Eigentlich längst ausgestorben, in Büchern, Filmen und Serien aber nach wie vor beliebt, feiern die Dinosaurier seit Samstag bei der Wander-Ausstellung "Im Reich der Urzeit" in Mönchengladbach ihr "Comeback nach 65 Millionen Jahren", wie es auf einem Wagen angekündigt wird. Zwischen Gräsern, Steinen, Zelten und Wagen sammeln sich mit Blick auf den Sparkassen- und den Borussia-Park derzeit um die 50 kleine und große Urzeittiere. Ein dinosaurierfressendes "Super-Krokodil" (Sarcosuchus imperator) von der Länge eines Busses ist dabei, ein Flugsaurier, der seine Flügel ausbreitet, um sein Nest mitsamt Eiern vor Feinden zu schützen, ein zweibeiniger Raubdinosaurier (Allosaurus), der über sein Jungtier wacht und ein Deinonychus - auch "schreckliche Kralle" genannt -, der sich mit Tritten und Bissen gewaltsam an seinem pflanzenfressenden Nachbarn zu schaffen macht. Doch keine Sorge: Vor blutigen Vorfällen, wie beim Hollywood-Blockbuster "Jurassic Park", muss sich keiner fürchten - die aus Fiberglas und Polyesterharz hergestellten Modelle entwickeln garantiert kein gefährliches Eigenleben.

Bereits seit zehn Jahren gibt es die Dinosaurier-Schau, die je nach Stadt immer ein oder mehrere Wochen auf einem Platz zu Gast ist. Giuliano Reinhard leitet sie. "Wir sind eine alte Schaustellerfamilie und haben vorher viel Theater gespielt", erzählt er. "Als mein Vater während einer Australien-Reise eine Dino-Ausstellung besuchte, kam er auf die Idee, so etwas in mobiler Form auch in Deutschland zu machen. Als schon immer dinoverrücktes Kind habe ich mich da natürlich sehr gefreut." Seit diesem Tag reisen die aus Einzelteilen bestehenden Modelle, die in jeder Stadt innerhalb von drei Tagen neu zusammengebaut werden müssen, mit 28 Sattelzügen durch das ganze Land. "Angefangen haben wir mit den Dinosauriern, die jeder kennt, wie etwa der Tyrannosaurus Rex. Heute werden auch neue Dinosaurierfunde für uns im Dinopark Münchehagen als Modelle rekonstruiert", sagt Reinhard. Ein wissenschaftlich korrekter Bau sei ihm wichtig, aus logistischen Gründen seien jedoch einige Modelle etwas verkleinert dargestellt und zudem kinderfreundlicher gestaltet.

"Wir wollen eine Erlebnis-Ausstellung sein, bei der man anfassen, klettern und spielen darf", so Reinhard. Darum klären nicht nur die wichtigsten Fakten an Plakaten über das Leben der Dinosaurier auf, sondern die ungefähre Struktur der Haut und der Zähne kann gleich mit erfühlt oder der Körper eines urzeitlichen Geschöpfs auf eigene Gefahr hochgestiegen werden. Bei so vielen Möglichkeiten zum Klettern kann es daher auch schon einmal sein, dass an älteren Modellen manchmal etwas Farbe abgeblättert ist.

Neben den Dinosauriern auf der Freifläche gibt es in Schaustellerwagen auch Dinosaurier zu sehen, die sich gleichmäßig bewegen können. Besonders stolz ist Reinhard dabei unter anderem auf das handgenähte Modell eines Velociraptors, das als Filmrequisite für den zweiten Teil der "Jurassic-Park"-Reihe im Filmpark Babelsberg gebaut wurde und 2009 einen Gastauftritt bei der Fernsehsendung "Wetten, dass...?" hatte. Das Tier mit seinen grün-gelben Augen kann hinter einer Glasscheibe betrachtet werden. Eine Dino-Hüpfburg und ein Dino-Kindergarten mit Miniatur-Modellen sowie ein Fotokopf stehen zudem für die kleineren Gäste bereit, ein Keyboard liefert beim Drücken der Tasten die Original-Soundeffekte des Fauchens, Knurrens oder Schreiens von Dinosauriern aus dem Film "Jurassic Park" und in einem Zelt kann ein animierter Lehrfilm angesehen werden. Zu Paläontologen mit Pinseln und Schaufeln werden Kinder in einem mit Plastik-Skeletten und Sand ausgestatteten Wagen. Nach Ende des Rundgangs geht es für den Besucher dann direkt durch den rosafarbenen Rachen eines Sauriers wieder nach draußen auf den Parkplatz - zurück in das Jahr 2017.

Die mobile Schau ist noch bis Sonntag in Mönchengladbach zu sehen. Der Eintritt kostet neun Euro für Erwachsene und acht für Kinder.

(mcv)
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