Mönchengladbach Zwei evangelische Gemeinden trauen sich

Mönchengladbach · Die innerstädtische Friedenskirchengemeinde und die evangelische Kirchengemeinde Hardt schließen sich zusammen. Die Jugend- und Seniorenarbeit werden profitieren, Personalengpässe zudem beseitigt.

 Pfarrer, Presbyter, Haupt- und Ehrenamtler der Friedenskirchengemeinde und der Hardter Gemeinde freuen sich auf eine gemeinsame Zukunft.

Pfarrer, Presbyter, Haupt- und Ehrenamtler der Friedenskirchengemeinde und der Hardter Gemeinde freuen sich auf eine gemeinsame Zukunft.

Foto: rietdorf

Ja, da bringt ein Partner ein bisschen mehr mit in die Ehe als der andere, aber am Ende profitieren beide. Die relativ kleine evangelische Kirchengemeinde in Hardt fusioniert mit der deutlich größeren innerstädtischen Friedenskirchengemeinde. Offen, fair und freundschaftlich habe man miteinander den Zusammenschluss vorbereitet, sagt Pfarrer Dirk Sasse von der Friedenskirchengemeinde in Eicken. Und tatsächlich strahlen die versammelten Pfarrer, Presbyter, Ehren- und Hauptamtler viel Vorfreude aus - viel mehr Liebesheirat als Muss-Ehe.

Hardt wird ab 1. Januar 2018 zum vierten Bezirk der Friedenskirchengemeinde. Die relativ kleine evangelische Gemeinde in Hardt hatte nach Kooperationspartnern gesucht, um die Zukunft zu sichern. "Wir haben seit Jahren einen Schrumpfungsprozess erlebt", erklärt Pfarrer Burkhard Kuban. "Wir hatten lange keinen eigenen Jugendleiter mehr, auch keinen Organisten." Und die Pfarrstelle war eine Zweidrittelstelle.

Eine Anfrage aus Waldniel gab den Anstoß, über Kooperationspartner nachzudenken. In der Friedenskirchengemeinde stieß man auf offene Ohren. Vonseiten der Landeskirche wird ohnehin auf mehr Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gemeinden gedrängt. Während aber auf gesamtstädtischer Ebene noch über Kooperationsmöglichkeiten gesprochen, aber wenig umgesetzt wird, gehen Hardt und die Friedenskirchengemeinde aktiv aufeinander zu. "Das ist kein Abrücken von einer gesamtstädtischen Gemeinde", betont Pfarrer Dirk Sasse. Sondern es ist ein Schritt in eine gemeinsame Zukunft, mit dem die verschiedenen Arbeitsfelder in beiden Gemeinden gesichert werden.

Der Kindergottesdienst beispielsweise, den Hardt am Jahresende einstellen müsste, wird durch die Kinderbibelwochen in der Friedenskirchengemeinde ersetzt. Außerdem: "Wir können in Hardt im nächsten Sommer gemeinsam mit der Friedenkirchengemeinde wieder Ferienfreizeiten anbieten", freut sich Angelika Erben-Neumann, die in Hardt für die Jugendarbeit zuständig ist. "Das wird ein Knaller."

Auch in der Seniorenarbeit sind gemeinsame Angebote wie Freizeiten und Fahrten geplant. "Wir konnten auch keine Glaubenskurse anbieten, dazu sind wir zu klein", bedauert Kuban. Nun aber können die Hardter die Möglichkeiten, die ihnen die deutlich größere Friedenskirchengemeinde bietet, einfacher annehmen - auch weil sie besser darüber informiert werden. Zum Beispiel durch einen gemeinsamen Gemeindebrief. Außerdem soll ein Bus angeschafft werden, damit ein Fahrdienst angeboten werden kann.

Die vier Pfarrer, die in Zukunft gemeinsam in der Friedenskirchengemeinde arbeiten werden, können sich gegenseitig vertreten. Dazu wurden die Gottesdienstzeiten angepasst. "Unser Gottesdienst wird ab Januar statt um 10.30 Uhr um 11.15 Uhr beginnen", erklärt Kuban. So können zwei Pfarrer die vier Gottesdienste, die sonntags in der vergrößerten Gemeinde stattfinden, halten.

Die beiden Gemeinden feiern ihren Zusammenschluss als festlich-launige Hochzeitsfeier am Sonntag, 14. Januar, um 14 Uhr in der Friedenskirche in der Margaretenstraße. Natürlich mit Festgottesdienst und Hochzeitstorte.

(RP)
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