Mönchengladbach Zwei Traditionslokale stehen zum Verkauf

Mönchengladbach · Das St. Vith ist durch die Übernahme durch die Bolten-Brauerei vom Markt. Doch die Brauerei Jöris und das Café Richard-Wagner in Mönchengladbach stehen ebenfalls leer. Die stadtbekannten Gaststätten suchen neue Eigentümer.

 Vor einigen Wochen machte das Richard-Wagner in Rheydt dicht.

Vor einigen Wochen machte das Richard-Wagner in Rheydt dicht.

Foto: Ilgner

Das St. Vith am Alten Markt ist gerettet. Bolten-Chef Michael Hollmann hat die markante Immobilie gekauft. Zwei weitere Traditionslokale warten auf ähnliches Glück. Schon seit Juli vergangenen Jahres ist die Brauerei Jöris an der Speicker Straße geschlossen. Vor einigen Wochen machte auch das Richard-Wagner in Rheydt dicht. Zwei stadtbekannte und ausgesprochen beliebte Gaststätten mit jeweils ganz besonderem und unverwechselbarem Flair warten darauf, dass neue Eigentümer sich ihrer annehmen.

"Ich war schon mit einigen Interessenten im Richard-Wagner", sagt Eigentümerin Uschi Schneider, die den Gastronomiebereich und ein darüberliegendes Appartement zum Verkauf anbietet. Für beide Einheiten zusammen verlangt sie 320 000 Euro. "Ich will mich nach diversen Enttäuschungen mit wechselnden Pächtern von dem schönen Bistro trennen", sagt sie. Der letzte hatte den Betrieb erst vor anderthalb Jahren übernommen. "Er hatte viel zu unregelmäßige Öffnungszeiten, und auch andere Dinge stimmten nicht." Dabei sei es eigentlich sehr schwierig, die Gäste aus diesem schönen Café, das zudem über eine lauschige Terrasse verfüge, zu vertreiben, sagt Uschi Schneider. Sie bedauert es sehr, dass das Richard-Wagner beim Eine-Stadt-Fest geschlossen sein wird. In dem schnuckeligen Fachwerkhaus Jöris mit Terrasse und Wintergarten traf man sich früher mittags oder abends zum deftig-rheinischen Speisen und kühlen Getränken. Die Enttäuschung war groß, als bekannt wurde, dass das Haus geschlossen wird. Das Immobilienbüro Steffens und Roth bietet die Immobilie für 365 000 Euro an. "Es ist heute allgemein schwierig, eine Gaststätte zu verkaufen", sagt Inhaber Thomas Steffens.

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Die Banken finanzieren Gastronomie und Hotels nicht mehr, "es sei denn, der Eigentümer bringt 50 Prozent Eigenkapital mit". Interessenten habe es für das Jöris bereits gegeben. "Die Finanzierung ist halt nicht so einfach." Einem Interessenten würde Thomas Steffens aber entgegenkommen, indem er beispielsweise die Umbaumaßnahmen für den geforderten Brandschutz übernehmen würde. "Da das Haus unter Denkmalschutz steht, werden diese nicht allzu gewaltig sein."

(RP)
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