Moers 350 Oldtimer präsentieren sich vor der Schlosskulisse

Moers · Beim Treffen "Cars & Castle" rollten so viele formschöne Wagen wie noch nie nach Schloss Lauersfort.

 Insgesamt 2000 Besucher kamen, um die zahlreichen edlen Karossen zu bewundern.

Insgesamt 2000 Besucher kamen, um die zahlreichen edlen Karossen zu bewundern.

Foto: Klaus Dieker

Als Detlef Otten den Motor seines weißen Ford Mustangs startete, blieben zahlreiche Oldtimerfans stehen, um ein unverkennbares Blubbern zu hören und zu genießen. "So klingt nur ein V-8", erzählte der Oldtimerbesitzer aus St. Tönis. "Mein Mustang ist von 1966 und läuft immer noch. Ein heutiges Auto mit seiner Elektronik wird das nicht mehr schaffen." Erst vor einigen Tagen hatte er den Wagen erworben, der 1968 durch den Film "Bullitt" mit Steve McQueen eine automobile Ikone wurde, besonders durch eine atemberaubende Verfolgungsjagd durch das hügelige San Francisco. "In Bullitt fährt Steve McQueen den gleichen Mustang, aber in Grün und mit Fastback, also Fließheck", erzählte der neue Besitzer. "Diese Mustangs sind heute unbezahlbar." Er rollte mit seinem Wagen jetzt zum ersten Mal durch das Tor von Schloss Lauersfort, um beim Oldtimertreffen "Cars & Castle" dabei zu sein - wie 350 andere, was Rekord war. "Es ist eine passende Location für formschöne Wagen", sagte er.

Die Besucher waren Fans historischer Automobile. Geschätzte 2000 waren da und damit so viele wie nie zuvor. "Wir haben uns über fünf Jahre einen guten Ruf aufgebaut", sagte Organisator Michael Birr mit Blick auf die großen Oldtimertreffen in Nordrhein-Westfalen. Zu denen zählt jetzt "Cars & Castle" auf Schloss Lauersfort.

Manchmal sind die Fans historischer Wagen gleichzeitig deren Besitzer, wie Karl-Peter Hauser. Der Schaephuysener Wirt war mit seinem hellblauen Mercedes-Zweisitzer 280 SL von 1971, der bei Oldtimerfans Pagode heißt, durch die niederrheinische Landschaft angereist. "Ich fahre den Wagen über 25 Jahre", berichtete er. "Ich habe ihn gekauft, weil ich die Pagode immer schön fand. Richtige Oldtimerfans sind Liebhaber, keine Investoren, die ihr Geld gut anlegen wollen."

Das sah Peter Glücks aus Moers genauso, der vor 40 Jahren einen Mercedes 300 SL, genannt Flügeltürer, von 1954 erwarb, als diese Wagen noch weniger als ein durchschnittliches Nettojahreseinkommen kosteten. "Die Preise von mehreren 100.000 Euro, die heute genannt werden, sind keine Realität", erzählte er. "Ich habe den Flügeltürer immer geliebt. Ich habe ihn immer gefahren. Es schadet jedem Oldtimer, zu viel zu stehen."

(got)
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