Serie Hochschule Rhein-Waal 3D-Kompetenz aus Kamp-Lintfort

Moers · Die Hochschule Rhein-Waal bildet zusammen mit ihren beiden Partner-Hochschulen Ruhr-West und RWTH Aachen seit gestern offiziell das 3D-Kompetenzzentrum Niederrhein. Wirtschaftsminister Garrelt Duin kam zur Eröffnung.

 Wirtschaftsminister Garrelt Duin kam gestern zur Eröffnung des 3D-Kompetenzzentrums nach Kamp-Lintfort. Das Land und die EU fördern das Vorzeige-Projekt mit insgesamt 3,3 Millionen Euro. Ziel ist unter anderem die Vermittlung von digitaler Fertigung in den unterschiedlichsten Studiengängen.

Wirtschaftsminister Garrelt Duin kam gestern zur Eröffnung des 3D-Kompetenzzentrums nach Kamp-Lintfort. Das Land und die EU fördern das Vorzeige-Projekt mit insgesamt 3,3 Millionen Euro. Ziel ist unter anderem die Vermittlung von digitaler Fertigung in den unterschiedlichsten Studiengängen.

Foto: christoph reichwein

Kamp-Lintfort Die technologische Zukunft ist in Kamp-Lintfort längst angebrochen: 3D-Druck, 3D-Scanner und Laser Cutter, all jene digitalen Maschinen, sind auf dem Campus der Hochschule Rhein-Waal an der Friedrich-Heinrich-Allee wichtige Bestandteile des Studienangebots. Heute forschen und tüfteln nicht nur Studenten und Professoren an ihren digitalen Projekten im FabLab, der geräumigen und bestens ausgestatteten Hightech-Werkstatt, sondern seit kurzem auch interessierte Bürger im Open Lab.

Seit gestern ist die Hochschule federführender Part des neu gegründeten 3D-Kompetenzzentrums Niederrhein. Die Landesregierung und die EU fördern das Kooperationsprojekt mit 3,3 Millionen Euro. Es ist damit das größte im Rahmen des Aufrufs "Regio.NRW" "Die Entscheidung, das Kompetenzzentrum zu fördern, ist nicht am grünen Tisch gefallen. Es handelte sich um einen Wettbewerb", betonte Wirtschaftsminister Garrelt Duin. "Kein Projekt hat mehr Geld bekommen als dieses." Es vereine die drei wichtigen "K": Köpfe, Kapital und Kompetenz. Präsidentin Heide Naderer freute sich im Gespräch mit der RP über die gelungene Realisierung. "Wir nutzen unsere Ressourcen auf optimale Weise und schaffen Verbindungen von der Fakultät in die Schulen und Unternehmen. Wir öffnen die Türen in die Region." Das Kompetenzzentrum sei ein Aushängeschild für Kamp-Lintfort.

Zusammen mit den Projektpartnern, der Hochschule Ruhr-West und der RWTH in Aachen, will die Hochschule Rhein-Waal im neuen und zentralen 3D-Kompetenzzentrum unter der Leitung von Martin Kreymann und mit 25 Mitarbeitern an drei Standorten den Innovations-, Wissens- und Technologietransfer zwischen Forschung und Wirtschaft weiter vorantreiben. Es soll Knotenpunkt aller bereits in der Region vorhandenen Initiativen werden und als Weiterbildungszentrum dienen. Das Kompetenzzentrum werde, so die Verantwortlichen, die Produktionsmöglichkeiten der FabLabs nutzen und Bildungsangebote für Handwerk und Industrie anbieten. Die Hoffnungen der drei Projektpartner gehen dahin, dass das 3D-Kompetenzzentrum auch Starthilfe für Unternehmensgründungen sein kann.

Wirtschaftsminister Garrelt Duin erfuhr bei einem Rundgang, dass sich die Hochschule die Verankerung von "Digital Manufacturing-Kompetenzen in den unterschiedlichen Studiengängen zur Aufgabe gemacht hat. Im FabLab wurde ihm eine beachtliche Auswahl an 3D gefertigten Dingen wie zum Beispiel ein orthopädischer Schuh präsentiert. Ein weiterer Schwerpunkt des 3D-Kompetenzzentrums ist die Etablierung einer "Fab-Academy", einem etwa fünfmonatigem Ausbildungsprogramm rund um die digitale Fertigung. "Als erste Einrichtung in Deutschland ermöglicht das Kompetenzzentrum Niederrhein Studenten seit Januar die Teilnahme an dem internationalen Ausbildungsprogramm", erläuterte Dekan Andreas Schürholz. Vorlesungen von Neil Gershenfeld, Professor am Massachusetts Institute of Technology, das das Vorbild für die hiesigen FabLabs lieferte, werden live aus dem "MIT Center for Bits and Atoms" in die FabLabs in aller Welt übertragen. Die Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort hat vier Stipendien an ihre Studenten vergeben, insgesamt sechs Teilnehmer stammen aus der Region. Die Projekte werden vor Ort geplant, realisiert und dann im globalen Netzwerk ausgetauscht und diskutiert.

(RP)
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