Moers/Duisburg A40-Brücke spätestens Sonntag wieder frei

Moers/Duisburg · Die Sanierungsarbeiten an Neuenkamper Rheinbrücke stehen vor Abschluss. Schon im Herbst neue Maßnahmen.

Bis spätestens Sonntag sollen die Schweißarbeiten an der maroden Neuenkamper Rheinbrücke abgeschlossen und das Bauwerk wieder freigegeben sein. "Wir liegen damit genau im Zeitplan", sagt Bernd Löchter, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW. Zum Glück seien bei den derzeitigen Arbeiten auch keine unerwarteten neuen Risse aufgetaucht.

Seit dem 9. Mai steht in Richtung Venlo nur ein Fahrstreifen zur Verfügung; Fahrzeuge, die schwerer sind als 3,5 Tonnen, dürfen nicht mehr über die Brücke fahren - Linienbusse und Rettungsfahrzeuge ausgenommen. Die Teilsperrung war notwendig geworden, nachdem neben den bekannten Rissen in beiden Fahrtrichtungen weitere entdeckt worden waren. Es waren nicht nur Schäden in den Schrägstreben der Brücke, sondern auch im Bereich der Hauptträger, an denen die Schrägstreben befestigt sind. Diese Risse können nur saniert werden, wenn die Brücke wenig schwingt. 20 dieser Schadstellen waren in Richtung Essen festgestellt und saniert worden; 19 waren jetzt in der Gegenrichtung an der Reihe.

Auch wenn der Verkehr spätestens ab Sonntag in beide Richtungen wieder jeweils zweispurig rollen kann und dann auch wieder Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in Richtung Niederlande fahren dürfen - das Bauwerk wird weiterhin intensiv beobachtet. Weitere Sanierungsmaßnahmen an allen Streben der Neuenkamper Rheinbrücke stehen laut Straßen NRW schon ab Herbst dieses Jahres auf dem Programm. Und schon jetzt ist klar, dass der Verkehr bis zum Neubau der Brücke - stehen soll sie 2025 - nur noch auf zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung rollen kann. Durch die Reduzierung der Fahrstreifen werden vor allem die Ränder der maroden Brücke entlastet.

Das von vielen befürchtete Verkehrschaos ist in den vergangenen Wochen zum Glück ausgeblieben. "Die Umleitungen über die A 59 und die A 42 waren rechtzeitig ausgeschildert und wurden vom Schwerlastverkehr gut angenommen", sagt Hartmut Eisert von Straßen NRW. Und die meisten Lkw-Fahrer hätten sich auch dran gehalten: Lediglich ein bis zwei mussten pro Stunde im Schnitt herausgewunken werden; sie wurden über die Ausfahrt Duisburg-Häfen umgeleitet.

Die Polizei war bis Ende vergangener Woche an insgesamt sieben Tagen mit Blitzgeräten im Einsatz. Mehr als 3000 Fahrzeuge überschritten in diesen Zeiträumen die erlaubten 40 Stundenkilometer vor der Baustelle um mehr als 21 Kilometer pro Stunde. Der Schnellste wurde laut Autobahnpolizei mit 130 Stundenkilometern gemessen.

Die hiesige Wirtschaft spricht nach den beiden Teilsperrungen (zunächst Richtung Essen, jetzt Richtung Venlo) von Millionen-Verlusten. Höherer Personalbedarf, Zeitverlust und Erhöhte Spritkosten - etwa 3,5 Millionen Euro, das belegt eine Studie - haben die Sperrungen die Unternehmen gekostet. "Es waren etwa 50 Millionen Euro Verlust in den gesamten 15 Wochen", bilanziert Ocke Hamann, Verkehrs- und Logistikexperte der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK). Zumindest innerstädtisch ist das große Chaos ausgeblieben. "Wir haben mit Schlimmerem gerechnet. Ich denke, dadurch, dass die A 40 zuvor in Richtung Essen gesperrt war, waren alle vorbereitet", sagt Hamann.

(RP)
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