Moers Abfall, Straße, Friedhof: Alles wird teurer

Moers · Das Unternehmen muss die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst abfangen. Abfallentsorgung und Straßenreinigung werden 2015 teurer. Auch bei den Friedhofsgebühren sollen einzelne Posten angehoben werden.

 Beerdigungen am Samstag sollen deutlich teurer werden.

Beerdigungen am Samstag sollen deutlich teurer werden.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die in diesem Jahr vereinbarten Tariferhöhungen für den öffentlichen Dienst haben für die Gebührenzahler in Moers unangenehme Folgen: Sowohl die Abfallentsorgung als auch die Straßenreinigung soll 2015 teurer werden. Allein im Bereich Abfallentsorgung ziehen die Tarifabschlüsse 108 000 Euro mehr an Personalkosten nach sich, erläuterte gestern Enni-Abteilungsleiter Wolfgang Baum. Auch frühere Fehlbeträge sowie sinkende Wertstofferlöse müssen aufgefangen werden. Bei den Friedhofsgebühren will die Enni ebenfalls einzelne Tarife anpassen.

 Auch die Gebühren für die Abfallentsorgung sollen steigen.

Auch die Gebühren für die Abfallentsorgung sollen steigen.

Foto: Archiv

Abfallentsorgung Nach den Plänen, die am 4. November im Enni-Verwaltungsrat vorgestellt werden, wird die Restmülltonne um zwei bis vier Prozent teurer: Die einzelne 60-Liter-Tonne kostet dann 204 Euro - 7,20 Euro mehr als bisher. Die 120-Liter Biotonne schlägt für den Gebührenzahler mit 39,60 Euro zu Buche (plus 2,40 Euro). Die Gebühr für die in Moers am häufigsten vorkommende Kombination - vierköpfige Familie mit 60-Liter-Restmüll- und 120-Liter Biotonne - steigt von 201,60 auf 211,20 Euro.

 Die Straßenreinigung soll zwischen drei und acht Prozent mehr kosten.

Die Straßenreinigung soll zwischen drei und acht Prozent mehr kosten.

Foto: Nein

Gleich um zehn Prozent teurer wird's dort, wo die Unterflur-Container herkömmliche Mülltonnen ersetzen. Dennoch bleiben sie auf den Liter umgerechnet mit 2,50 Euro im Vergleich zur 60-Liter Mülltonne (3,40 Euro je Liter) vergleichsweise günstig.

Straßenreinigung Auch bei der Straßenreinigung muss die Enni steigende Personalkosten sowie Verluste aufgrund der Extremwinter 2010 und 2011 kompensieren. Die Erhöhung betrage je nach Reinigungsklasse drei bis acht Prozent. Bei einem normalen Haus werden 15 Cent mehr pro laufenden Meter Grundstücksgrenze fällig. Die Winterdienstgebühren steigen um drei bis vier Prozent. Für die Winterdienstklasse II bedeutet dies zwei Cent pro Veranlagungsmeter mehr. Insgesamt betrage die Mehrbelastung eines Einfamilienhaushalts für Abfallentsorgung und die Straßenreinigung rund zehn Euro pro Jahr, sagte Baum.

Friedhöfe Erheblich teurer sollen Bestattungen am Samstag werden. Ihre Zahl nehme zu, für 2015 rechnet die Enni mit 90 Samstagsbestattungen. Ein Aufwand, der nicht mehr im normalen Schichtbetrieb der Mitarbeiter (die dann wochentags für Aufgaben fehlen) zu leisten sei. Samstagsbestattungen werden künftig deshalb als Mehrarbeit erbracht, dafür ist ein Aufschlag von 145 Euro auf den normalen Bestattungspreis zu leisten. Bisher betrug der Aufschlag 30 Prozent, was 40 bis 60 Euro ausmachte.

1810 Euro (500 Euro / 40 Prozent mehr als bisher) sind ab 2015 für die Nutzung einer Urnennische in Kolumbarien zu zahlen. Diese Begräbnisart werde immer beliebter, die Flächen für solche Kolumbarien seien erschöpft. Die Anlage der "Urnenhäuser" sei besonders kostspielig.

Auch die Grabbereitungsgebühren sollen je nach Grabart um bis zu fünf Prozent (Erdbestattung: plus acht Euro) steigen, während die Benutzungsgebühren zum Beispiel für Trauerhallen stabil bleiben.

(RP)
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