Moers Abwechslungsreich - fast ganz ohne Strom

Moers · Eine angenehme Club-Atmosphäre herrschte am Samstagabend im "Bollwerk 107" .

 Ganz entspannt ging es beim "Unplugged"-Konzert im Moerser "Bollwerk 107" zur Sache. Die Musiker zeigten sich dabei von ihrer leiseren Seite.

Ganz entspannt ging es beim "Unplugged"-Konzert im Moerser "Bollwerk 107" zur Sache. Die Musiker zeigten sich dabei von ihrer leiseren Seite.

Foto: Dieker

Unter dem Motto "Bands ohne Strom" fand am Samstagabend in der Kneipe im "Bollwerk 107" ein "Unplugged-Konzert" mit Musikern aus dem Ruhrgebiet statt. Alle Teilnehmer hatten auf einen Großteil ihrer technischen Ausrüstung verzichtet und standen lediglich mit Gitarren und Verstärker vor dem Mikrophon. So ganz ohne Elektrizität ging es also doch nicht. Durch die begrenzte Ausrüstung und die unmittelbare Nähe zwischen den Musikern und ihrem Publikum herrschte in der kleinen Kneipe eine angenehme Club-Atmosphäre.

Zu Beginn des Konzertabends betrat die Musikerin Nima Lindner die Bühne. Sie sang eine ganze Reihe eigener Lieder und spielte dazu auf ihrer Gitarre. So waren etwa die Titel "Need some voice", "Open Eyes", "We were young" oder "Got enough" zu hören, die Nima Lindner im Rahmen ihres sympathischen Auftrittes ausdrucksstark und schnörkellos vortrug. Fortgesetzt wurde das "Unplugged-Konzert" dann von der Duisburger Band "Die ganz normalen Bürger". Ihr Schlagzeuger hatte am Samstagabend spielfrei. Die verbliebenen drei Musiker spielten zahlreiche eigene Lieder aus ihrem Album "Unperfekt". Mit Titeln wie "Die graue Suppe", "Freiheit und Liebe" oder "Stärkster Mann der Welt" zeigte sich die Band dabei auch textlich flexibel und abwechslungsreich, denn gefühlvolle Balladen waren ebenso vertreten wie humorvolle oder gesellschaftskritische Lieder.

Es folgte der Auftritt des Musikers Benjamin Peters, der ebenfalls aus Duisburg hinüber nach Moers gekommen war. Mehrere Jahre war Benjamin Peters der Sänger der Duisburger Band "The Bonny Situation", mit der er im August diesen Jahres noch einmal auf dem "Freefall Festival" in Moers spielen wird. Als Solist spielte er im "Bollwerk 107" eine Mischung aus Cover-Songs, Liedern der Band "The Bonny Situation" sowie Songs von seinem neuen Album "Grand Opening". Auch die eigenen Kompositionen "Only the Loneliest", "A perfect crime", "Fragile" oder "Ordinary Man" trug der Sänger mit wunderbar sonorer Stimme und so manchem griffigen Gitarrenriff ausdrucksstark vor.

Als letzter Musiker des Abends betrat schließlich "The Boy Who Cried Wolf" die Bühne. Hinter diesem Namen verbirgt sich der Sänger und Gitarrist Patrick Huven. Der Name "The Boy Who Cried Wolf" geht auf die Fabel "Der Hirtenjunge und der Wolf" des griechischen Dichters Äsop zurück, in der ein junger Hirte Dorfbewohner um Hilfe ruft, da er angeblich einen Wolf gesehen haben will. Als den Dorfbewohnern klar wird, dass der Junge gelogen hat, glauben sie ihm fortan nicht mehr und ignorieren seine Hilferufe auch dann, als wirklich ein Wolf erscheint und die Schafherde des Jungen frisst. Mit seiner sanfter Stimme und harmonischem Gitarrenspiel sorgte er für den gefühlvollen Abschluss eines abwechslungsreichen Konzertabends im "Bollwerk 107".

(RP)
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