Moers Adolfiner unterstützen Deutschklassen

Moers · Schülerinnen des Gymnasiums helfen Kinder auf der Justus-von-Liebig-Schule beim Lernen der deutschen Sprache.

 Gestern fand die Auftaktveranstaltung des Kooperationsprojekts zwischen Schülern der Justus-von-Liebig-Schule (r.) und des Gymnasiums Adolfinum (l.) statt.

Gestern fand die Auftaktveranstaltung des Kooperationsprojekts zwischen Schülern der Justus-von-Liebig-Schule (r.) und des Gymnasiums Adolfinum (l.) statt.

Foto: Klaus Dieker

Houda Mhandi ist gebürtige Spanierin. Mit zwölf Jahren kam sie nach Deutschland - ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. In einer speziellen Deutschklasse für Nicht-Muttersprachler an der Justus-von-Liebig-Schule erlernte sie jedoch schnell die deutsche Sprache. Jetzt geht die mittlerweile 14-Jährige auf das Gymnasium Adolfinum und spricht fließend Deutsch. Innerhalb des Kooperationsprojektes der beiden Schulen möchte sie nun anderen Nicht-Muttersprachlern helfen.

Eine Stunde pro Woche geht Houda Mhandi mit vier weiteren Schülerinnen zur Justus-von-Liebig-Schule, um aus dem Ausland stammenden Schülern der Hauptschule zu helfen. Statt in ihren Freistunden zu lernen oder Zusatzkurse zu belegen, bringen sie den Kindern Deutsch bei. "Ich finde es super, dass ich das, was ich vor kurzem noch selber gelernt habe, jetzt anderen beibringen kann", erzählt sie.

Heute steht "Die Schöne und das Biest" auf dem Plan. Die Patenkinder der Schülerinnen der "Deutsch als Zielsprache"-Klasse hören ihnen gespannt zu, während sie aus dem Buch vorlesen. Immer wieder werden Fragen gestellt und sprachliche Schwierigkeiten geklärt.

Begleitet werden sie dabei von Duygu Cakir, der Kooperationsbeauftragten der Justus-von-Liebig-Schule. Sie ist froh, dass die Schüler des Adolfinums sie bei ihrer Arbeit unterstützen. "Besonders das Vorlesen und Zuhören ist für die Schüler wichtig, um eine Sprachgrundlage zu schaffen", erklärt sie. Da sich die Schule nicht immer um eine individuelle Förderung kümmern kann, springen die Schülerinnen ein. "Wir sind sehr dankbar für diese Kooperation. Eine individuelle Förderung können wir als Lehrer zum Teil einfach nicht leisten", sagt sie.

Um die Kooperation der beiden Schulen auch für die Zukunft zu festigen, haben beide Schulen gestern einen Vertrag unterschrieben. "Das ist zum einen eine rechtliche Angelegenheit, damit die Schüler auf dem Weg versichert sind, zum anderen wollen wir damit auch unsere Ziele für die Zukunft feststecken", erklärt Adolfinum-Schulleiter Hans van Stephoudt.

Neben der individuellen Sprachförderung stehen auch außerschulische Projekte an, darunter etwa gemeinsame Kinobesuche oder die gemeinschaftliche Gestaltung der Turnhallenwand der Justus-von-Liebig-Schule.

(anli)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort