Moers Ärger über Pfützen-Parkplatz Mühlenstraße

Moers · Laut Stadtverwaltung kann die Sanierung des westlichen Teils des Parkplatzes Mühlenstraße erst dann in Angriff genommen werden, wenn ein Beschluss für den Bau der dortigen Kindertagesstätte gefasst ist.

 Regen, Pfützen, Schlamm: Wer hier einsteigen will, wird schnell mal nass.

Regen, Pfützen, Schlamm: Wer hier einsteigen will, wird schnell mal nass.

Foto: Klaus Dieker

Nicht wenige Moerser haben bereits ihre unliebsamen Erfahrungen mit dem Parkplatz Mühlenstraße gemacht: Morgens trockenen Fußes aus dem Auto gestiegen, zur Arbeit gegangen, abends steht das Auto dann plötzlich in einer tiefen Lache von Wasser. Auf dem westlich gelegenen Teil des Parkplatzes bilden sich bei starkem Regenguss große Pfützen - an den regenreichen letzten Tagen fast täglich. Selbst wer trockenen Fußes davon kommt, hat kaum eine Möglichkeit, den mit Wassern gefüllten Schlaglöchern auszuweichen. Entsprechend sehen die Autos nach der Nutzung der Schotterfläche dann aus.

Ganz offensichtlich gibt es in Moers ein von der Stadt billigend in Kauf genommenes Zwei-Klassen-Parken. Auf dem östlich gelegenen Teil, der bereits gepflastert ist, zahlt man die gleiche Summe pro Kalender-Tag: zwei Euro (Wochentarif: sieben Euro, Monatstarif: 25 Euro) wie auf dem nur notdürftig hergerichteten Schotterplatz im Westen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich an dieser Situation in absehbarer Zeit ändert, ist gleich Null, wenn man die Verantwortlichen bei Stadt und Enni hört. Letztere ist für die Verkehrssicherungspflicht von Straßen, Wegen und Plätzen zuständig, somit auch für den Schotterparkplatz an der Mühlenstraße. "Wir schreiten dann ein, wenn Unfallgefahr droht", berichtet Enni-Geschäftsführer Lutz Hormes auf Anfrage. Von einer Gefahr könne aber selbst bei großflächigen Pfützen auf dem Parkplatz an der Mühlenstraße nicht die Rede sein. "Leider stehen uns keine finanziellen Mittel zur Verfügung, um den gesamten Parkplatz auf schön zu trimmen", sagt der Enni-Chef.

Zudem stehe dort in absehbarer Zeit eine Komplettsanierung mit anschließender Pflasterung an, so dass jede vorübergehende Maßnahme unverhältnismäßig teuer wäre. "Es ist ja nicht damit getan, eine Lkw-Ladung Schotter in die Löcher zu kippen", sagte Hormes. "Der Untergrund ist durch die intensive Nutzung extrem verdichtet. Das Wasser würde sich seinen Weg suchen, und es entstünden an anderen Stellen Pfützen." Laut Stadtverwaltung ist mit einer Pflasterung des gesamten Areals, das auf beiden Seiten Platz für 865 Pkw hat, in nächster Zeit nicht zu rechnen. Ehe man die Sanierung des westlichen Parkplatzteils in Angriff nehme, müsse zunächst eine Entscheidung über den Bau einer Kindertagesstätte auf der Fläche fallen.

Über dieses Projekt diskutiert die Politik in Moers seit Jahren. Immer wieder brachten einzelne Fraktionen vermeintlich besser geeignete Standorte als Alternative für die baufällige Kita an der kleinen Allee ins Spiel, ehe man doch wieder auf die Mühlenstraße zurückkam. Das Ergebnis dieser Echternacher Springprozession: Weder das Projekt Kita Mühlenstraße noch die Sanierung des Parkplatzgeländes kamen voran. Immerhin gibt es jetzt einen ersten Lichtstreifen am Horizont: Die Grundsatzentscheidung für den Bau der Kita soll noch in diesem Jahr fallen. Danach, so hieß es, könne man auch daran gehen, die restlichen Parkflächen an der Mühlenstraße zu pflastern. Das dürfte aber kaum noch in diesem Jahr geschehen.

Bis dahin kann man Moers-Besuchern nur raten: Bei unsicherer Wetterlage Gummi-Stiefel einpacken.

(RP)
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