Moers Akkordeon-Virtuose begeistert in der Stadtkirche

Moers · Nach seinem umjubelten Auftritt im September 2016 kehrte der Akkordeon-Virtuose Viktor Romanko jetzt im Rahmen seiner Europatournee zu einem Sonderkonzert in die Moerser Stadtkirche zurück. Das Interesse der Moerser an der Musik des russischen Improvisationskünstlers, der neben seiner Tätigkeit als Professor am Konservatorium in Jekaterinburg regelmäßig Konzertreisen unternimmt und mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet worden ist, war immens.

 Viktor Romanko spielte in der Stadtkirche.

Viktor Romanko spielte in der Stadtkirche.

Foto: Klaus Dieker

Eine halbe Stunde vor Konzertbeginn waren bereits alle Stühle im Innenraum belegt, so dass sogar die Holzhocker aus der Kapelle geholt werden mussten. Andere Gäste wichen hingegen auf die beiden Emporen der Stadtkirche aus. Die hohen Erwartungen des Publikums wurden nicht enttäuscht, denn Romanko zeigte bei seinem charmanten Auftritt erneut, wie vielfältig und abwechslungsreich die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten des Akkordeons sind, wenn man das Instrument so beherrscht wie er.

So eröffnete der Musiker das Konzert auf seinem Bajan, einem 15 Register umfassenden Knopfgriffakkordeon, bei dem man während des Musizierens das Klangbild verändern kann, indem man mit dem Kinn einen Knopf an der Oberseite des Instruments drückt, mit Johann Sebastian Bachs "Präludium und Fuge a-moll". Das große Klangvolumen des Akkordeons, welches bei dieser Bearbeitung die Orgel ersetzte, war überaus beeindruckend. Im weiteren Konzertverlauf präsentierte Viktor Romanko mit drei jazzigen "Preludes" von George Gershwin, dem schwungvollen Tango "Oblivion" von Astor Piazzolla und verspielten Improvisationen zu den Beatles-Klassikern "Yesterday" und "Let it be" Kompositionen aus ganz unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen.

Selbstverständlich waren bei dem Konzert auch einige russische Melodien zu hören. So stand neben dem orientalisch klingenden Musikstück "Caravan" von Viktor Nowikow ein Medley auf dem Programm, in dem russische Lieder wie "Kalinka", "Stenka Rasin", "Abendglocken" oder "Schwarze Augen" kunstvoll miteinander verwoben wurden.

Der tosende Beifall des Publikums am Ende des abwechslungsreichen und beeindruckenden Konzertes ließ erkennen, dass Romanko die Stadtkirche nur schwerlich ohne eine Zugabe verlassen konnte, und daher verabschiedete sich der Musiker schließlich mit dem virtuosen "Winter" aus den "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi, dem sanften Song "Strangers in the night" von Frank Sinatra sowie dem Wiegenlied "Guten Abend, gute Nacht" von Johannes Brahms und versprach im nächsten Jahr wieder nach Moers zu kommen.

(cas)
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