Moers Amar Azzoug will seinen Schlossorden doch behalten

Moers · Hoppeditz-Affäre: Erklärung der Schlossorden-Träger lässt den Vorsitzenden des Bunten Tisches umdenken.

Seine Entrüstung über die Äußerungen von Hoppeditz-Darsteller Rainer Schmitz bleibt, dennoch hat Amar Azzoug beschlossen, seinen Schlossorden zu behalten. Nach den Berichten über die von vielen als fremdenfeindlich empfundene Rede von Schmitz beim Hoppeditz-Erwachen der KG Humorica am 8. November (wir berichteten) hatte Azzoug angekündigt, den Orden aus ethisch-moralischen Grünen zurückzugeben. "Uns blieb nichts anderes übrig als die Konsequenz zu ziehen", sagte gestern der Vorsitzende des Bunten Tisches, auch im Namen seiner Vereinskollegen, mit denen er in dieser Angelegenheit im engen Austausch stehe.

Dass er sich nun anders besonnen hat, liege an der KG Humorica, die sich inzwischen von Schmitz distanziert habe und ihn aus dem Verein ausschließen wolle. Vor allem aber hat sich Amar Azzoug von einer gemeinsamen Erklärung der Schlossorden-Träger überzeugen lassen. Darin heißt es unter anderem: "Das friedliche Zusammenleben aller in unserem Land lebenden Menschen und der Schutz der Menschenwürde sind für die Träger des Moerser Schlossordens hohe Güter, die es zu fördern und zu verteidigen gilt." Mit dem Schlossorden ehrt die KG Humorica alljährlich Moerser, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren. "Der Schlossorden ist für mich eine moralische Instanz", sagte Azzoug gestern.

Die Schlossorden-Träger haben die Erklärung in einer Sondersitzung am vergangenen Sonntag verfasst und mit großer Mehrheit beschlossen. In der Sitzung hätten einige Anwesende ihm Intoleranz vorgeworfen, berichtete Azzoug. Reiner Schmitz, selbst Schlossorden-Träger, habe sich in der Sitzung bei ihm entschuldigt, sagte Azzoug. "Leider bin ich aber nicht der richtige Adressat." Er hätte sich von Schmitz eine öffentliche Entschuldigung bei allen Betroffenen gewünscht.

(RP)
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