Moers Anwohner ärgern sich über Müll am Amtsgericht

Moers · Das Amtsgericht ist ein schönes Gebäude; viele Besucher der Stadt machen Fotos davon. Nur wenige Meter entfernt stehen zwei quadratische Blumenkästen, auf jeder Straßenseite der Kreuzung Haagstraße/Hanckwitzstraße einer.

Inge Götze-Glörfeld wohnt dort seit drei Jahren in der Nachbarschaft und kümmert sich als Patin um den Blumenkasten. "Ich pflanze dort Blumen an und gieße sie. Leider finde ich hier mehrmals pro Woche Müll, der hinein geworfen wird", erzählt sie. Das Problem: Rund um das Amtsgericht befinden sich keine Mülleimer. Weder an der linken Seite, wo zahlreiche Parkplätze zum Jobcenter führen, noch in Richtung Königlicher Hof. "Viele Leute spazieren im Schlosspark oder kommen vom Spielplatz", sagt Götze-Glörfeld. "Auf dem Weg in die Innenstadt haben sie aber keine Möglichkeit, ihren Müll wegzuwerfen. Daher lassen viele ihre leeren Kaffeebecher und Verpackungen im Gebüsch liegen; ich habe sogar mal eine Windel gefunden. Außerdem setzen sich oft Kinder auf die Kästen und machen so die Pflanzen kaputt. Einmal wurde sogar eine Blume geklaut, die ich frisch gepflanzt hatte."

Da zwischen dem Spielplatz am Schlosspark und der Altstadt keine Papierkörbe aufgestellt sind, hat sich die Anwohnerin mit ihrem Anliegen an die Stadt gewendet. "Mein Antrag wurde allerdings abgelehnt - mit der Begründung 'Je mehr Mülleimer, desto mehr Müll wird produziert'", erzählt Inge Götze-Glörfeld. "Meine Nachbarn und mich ärgert, dass der Rosengarten intensiv gepflegt wird, sich um die Umgebung aber niemand kümmern will. Der Dreck-weg-Tag hat kurze Zeit geholfen, doch seit es wärmer ist, liegen wieder häufig Pappbecher der Eiscafés am Kö im Gebüsch." Auf Anfrage sagt Claudia Jaeckel, Abfallberaterin der zuständigen Enni Stadt & Service: "Wir haben uns die Situation vor Ort angesehen und beschlossen, im April einen zusätzlichen Papierkorb etwa in Höhe der Arbeitsagentur aufzustellen."

(mba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort