Moers Arbeiterwohlfahrt hilft seit 50 Jahren Menschen in Kapellen

Moers · Mit Uschi Holder und Werner Fröse feierten gestern auch zwei der 20 Kapellener Gründungsmitglieder den Geburtstag der Awo.

 Bei der Geburtstagsfeier der Awo Kapellen standen auch Ehrungen auf der Tagesordnung: Hier gratuliert Jochen Gottke Inge Dausch.

Bei der Geburtstagsfeier der Awo Kapellen standen auch Ehrungen auf der Tagesordnung: Hier gratuliert Jochen Gottke Inge Dausch.

Foto: Klaus Dieker

Am 19. Februar 1966 gründeten 20 Kapellener in der Gaststätte Weyen in Holderberg die Kapellener Arbeiterwohlfahrt. "Helfen zu jeder Zeit", beschreibt Uschi Holder das damalige Motto. Die 81-jährige gehört mit Werner Fröse zu den einzigen, die die Gründungsversammlung in der Gaststätte noch erlebt haben, die längst nicht mehr existiert. Am Sonntag wurden sie im Henri-Guidet-Zentrum mit Urkunden und Geschenken ausgezeichnet, als die Kapellener AWO dort ihr 50-jähriges Jubiläum feierte.

Dazu wurden weitere AWO-Mitglieder von der Vorsitzenden Sonja Gildemeister und dem AWO-Mitglied Ibrahim Yetim geehrt. Schließlich bestand ein Nachholbedarf. "Die Arbeiterwohlfahrt wurde im Dezember 1919 in Berlin gegründet", sagte AWO-Kreisvorsitzender Jochen Gottke in seiner Festrede zum Jubiläum. "Gründerin war Marie Juchacz, die sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete war. In den 20er Jahren existierten schon 12 000 Ortsvereine. Die Arbeiterwohlfahrt hat Strukturen aufgebaut, um den Menschen nach dem Ersten Weltkrieg helfen zu können, ohne Frage nach Geschlecht, Religion oder Herkunft."

Kapellen gehörte nicht zu diesen 12 000 Ortsvereinen. Auch in den Jahren direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, in denen am mittleren Niederrhein viele Ortsvereine wieder- oder neubegründet wurden, war Kapellen nicht darunter. "Doch dann haben sich die Sozialdemokraten aus dem Kapellener Gemeinderat entschlossen, eine Arbeiterwohlfahrt ins Leben zu rufen", berichtete Uschi Holder.

"Es war immer ein Miteinander und ein Füreinander", unterstrich Sonja Gildemeister, als sie am Sonntag 260 AWO-Mitglieder und Gäste in der Sporthalle des Heinrich-Guidet-Zentrums begrüßte. Bei der Awo gab es Theater, Tanz- und Ballettgruppen. Dazu kamen die Altenarbeit, Ferienfreizeiten und Feiern, zum Beispiel kurz vor Weihnachten. "Das Vereinsleben spielte sich in Wirtschaften ab", so die Vorsitzende. "1977 haben wir das einstige Sparkassengebäude an der Ehrenmalstraße bekommen. 1981 haben wir die erste hauptamtliche Kraft, Gerda Müller, angestellt." Das Gebäude entwickelte sich zum Mittelpunkt der AWO, die im Geburtstagsjahr 145 Mitglieder zählt.

(got)
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