Moers Asberger Ehrenmal wird zum Mahnmal des Friedens

Moers · Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität - das waren die Wünsche, die bei den Veranstaltungen zum Volkstrauertag gestern ausgesprochen wurden. An verschiedenen Orten in der Grafschaft versammelten sich Menschen zum feierlichen Gedenken an die Opfer von Kriegen und Gewalt in aller Welt. Durch die Terrorakte in Paris und die Flüchtlingswelle aus den Kriegsgebieten der Welt bekam der Gedenktag bedrückende Aktualität.

 Asberger Vereine gedenken am Ehrenmal der Opfer von Kriegen und Gewalt in aller Welt.

Asberger Vereine gedenken am Ehrenmal der Opfer von Kriegen und Gewalt in aller Welt.

Foto: Klaus Dieker

In Asberg setzte sich im Anschluss an den katholischen Gottesdienst ein Menschenzug mit Vertretern aller Vereine und der Kirchengemeinden zur Blasmusik des Gardemusikzugs in Bewegung. Ziel war das Ehrenmal an der Römerstraße. Dieses war durch Initiative des Obst- und Gartenbauvereins in einen sauberen Zustand versetzt worden. Hier stimmte der VolksChor Moers einige geistliche Lieder an.

Nach einer Gedenkminute für die Terroropfer von Paris wurden Kränze niedergelegt. Pfarrerin Martje Mechels stellte das Thema "Frieden" in den Mittelpunkt ihrer Ansprache. Sie mahnte, dass die Industrieländer zu lange auf Kosten der Entwicklungsländer gelebt hätten, durch Ausbeutung der Arbeitskraft, Abschöpfen der Ressourcen und Verkauf von Waffen: "Die Ungerechtigkeit in der globalen Welt holt uns nun ein und rückt uns auf den Leib." Nun seien wir alle aufgerufen, solidarisch zu sein und das in die Tat umzusetzen, was wir aus unserer eigenen Geschichte gelernt hätten. Die Art des Umgangs mit Flüchtlingen sei ein Indiz für die Gerechtigkeit eines Landes. Mechels gedachte im Gebet der Opfer der Weltkriege aus Asberg, der getöteten Menschen in den Konflikten der Welt und der schutzsuchenden Menschen auf den Wegen der Flucht.

Da sich die Asberger dafür ausgesprochen hätten, das marode Ehrenmal sanieren zu lassen, solle es zukünftig als Mahnmal des Friedens dienen, sagte Mechels. Die Sanierung sei für 2016 von der Stadt zugesagt worden.

Zusätzlich sei eine besondere Aktion geplant: Die sechs Nischen in dem Bauwerk, in denen sich nach dem Ersten Weltkrieg Metalltafeln mit den Namen von 140 Gefallenen befanden, sollen wieder bestückt werden. Statt der verschollenen Tafeln werden dort Mosaike mit Motiven zum Thema "Frieden" angebracht. Diese sollen von verschiedenen Kinder- und Jugendgruppen des Ortes mit bunten Farben gestaltet werden.

(rauh)
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