Moers Auch Rheinkamper SPD für Elke Buttkereit

Moers · Gestern Abend hat der letzte SPD-Ortsverein seine Empfehlung für die Wahl eines Bundestagskandidaten am 30. September ausgesprochen.

Nach der überraschenden Empfehlung des Moerser SPD-Ortsvereinsvorstandes für die Neukirchen-Vluynerin Elke Buttkereit als Bundestagskandidatin hat gestern am späten Abend der um Ratsmitglieder und Delegierte erweiterte Vorstand der Rheinkamper SPD einen weiteren Paukenschlag folgen lassen: Nach über zweieinhalbstündiger, zum Teil kontrovers geführter Diskussionteilte Silvia Rosendahl mit, dass sie und Atilla Cikoglu angesichts der Voten der anderen Ortsvereine ihre Bewerbungen um ein Bundestagsmandat zurückzögen. "Auch der Ortsverein Rheinkamp empfiehlt Elke Buttkereit als Kandidatin", sagte Rosendahl. "Wir hoffen dass sich dadurch die Chancen von Elke bei der Bundestagswahl verbessern. Meinem Ortsverein danke ich für das ausgesprochene Vertrauen."

Zuvor hatten sich die Ortsvereine Krefeld und Neukirchen-Vluyn für Buttkereit, der Ortsverein Kapellen für Silvia Rosendahl und Atilla Cikoglu ausgesprochen.

Elke Buttkereit, die noch bis Ende der Woche Urlaub an der Costa de la Luz in Spanien macht, hatte gestern Morgen erfahren, dass sie nun als klare Favoritin in die Delegiertenversammlung am 30. September gehen wird. "Mein Sohn hat mir den Zeitungsartikel aus der RP per What's App zugeschickt", berichtet sie am Telefon. "Nach der Vorstellungsrunde in Moers war ich zwar zufrieden, aber das Ergebnis hat mich dann doch überrascht. Jetzt werde ich am Strand weiter an meiner Rede für den 30. September feilen."

René Schneider, der als SPD-Unterbezirksvorsitzender die Kandidatenvorstellung und -wahl managen muss, reagierte zufrieden auf das Votum: "Das zeigt, dass wir das richtige Verfahren gewählt haben. Elke Buttkereit hat eine gute Vorstellung abgegeben. Trotzdem hat mich das klare Ergebnis der Abstimmung in Moers überrascht."

Eine entscheidende Rolle dabei hat offenbar Ibrahim Yetim gespielt, der Vorsitzende des Moerser Ortsvereins. Den Verdacht, er habe jemanden zu dem Votum gedrängt, weist er jedoch entschieden zurück: "Im Ortsvereinsvorstand gab es eine sehr offene Diskussion. Inhaltlich hätte man sich am liebsten eine Mischung aus allen drei Kandidaten gewünscht. Zum Schluss ging es aber allein um die Frage, wer in der Lage ist, den Wahlkreis zu gewinnen. Dazu muss jemand in der Lage sein, verschiedene soziokulturelle Schichten anzusprechen. Da muss man sowohl bei Gewerkschaftern als auch bei Unternehmern punkten können. Und das kann Buttkereit."

Allerdings sei ihm schon klar gewesen, dass es parteiintern Ärger hätte geben können. Diese Gefahr habe man in Kauf nehmen müssen. "Wir wollen nicht im eigenen Saft schmoren, sondern den Wahlkreis gewinnen. Dazu hätten wir auch einen Krefelder gewählt, wenn der eine Granate gewesen wäre."

(RP)
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