Moers Ausnahmesängerin Angela Brown bei der "Blueswoche"

Moers · Von der Bluesharp gab es melancholische Klänge, das Piano gab den Ton an - und an der Spitze standen drei rauchige Stimmen. Frauenpower war angesagt beim Auftakt der ersten "Kleinen Blueswoche" in Moers im Jedermann auf der Geldernschen Straße. Gina Dunn aus Texas, die Essenerin Scarlett Andrews und Highlight des Abends, Angela Brown aus Chicago, schmetterten circa zwei Stunden lang eine Mischung aus Blues-Klassikern für die zahlreich erschienenen Gäste. Christian Christl am Klavier und Christian Noll an der Bluesharp begleiteten die Power-Ladies am Set.

 "Damen singen den Blues" mit Angela Brown (Mitte) begeistert Musi-Freunde im Café Jedermann in Moers.

"Damen singen den Blues" mit Angela Brown (Mitte) begeistert Musi-Freunde im Café Jedermann in Moers.

Foto: Klaus Dieker

Angela Brown tourt bereits seit den 1980er Jahren durch die USA und Europa und gehört zu den bedeutendsten Blues-Sängerinnen in der europäischen und amerikanischen Blues-Szene. Die Gesten, die Mimik, jede Bewegung und jede Strophe passten perfekt zusammen und erzählten die Songs jenseits der Stimme, die direkt unter die Haut ging. Ein Spiel zwischen Leidenschaft und Melancholie, Glück und Verzweiflung - gepaart mit einer derartig großen Kraft und Energie, dass Brown auch ohne Mikro auftreten könnte. Und zwischen den Strophen und den Stücken hatte die Sängerin eine lockere und humorvolle Ader fürs Publikum. Hier ein Spruch zu den Bühnenkollegen, in nächster Minute ein kurzer Plausch mit den Gästen, und kurz darauf schallte das Lachen durch die Kneipe. Auch Gina Dunn und Scarlett Andrews brachten Feuer auf die Bühne. Bei Nolls Bluesharp-Soli ergriffen die Ladies die Gelegenheit zum Tanzen - viele Zuschauer folgten. Während Noll an der Mundharmonika zur Höchstform auflief, waren Publikum und Solistinnen.

Während der Blueswoche war auch Tom Shaka zu Gast in Moers. Bereits mit elf Jahren erlernte er das Gitarrenspiel. Die Wurzeln des US-Amerikaners liegen in Sizilien. Der Virtuose beherrscht unter anderem auch Mundharmonika, Mandoline und weitere Instrumente. In der "Röhre" in der Innenstadt standen Shaka und Noll gemeinsam auf der Bühne. Den Abschluss der Blueswoche bildete ein Workshop am Sonntag mit dem Gitarristen Kai Strauss, ebenfalls in der Röhre. Unter Fans und in der Fachpresse wird Strauss zu Europas führenden Blues-Gitarristen gezählt.

(zuew)
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