Moers Ballone leuchten bunt am Nachthimmel

Moers · Das Wetter schlug am Wochenende Kapriolen. Das Ballonglühen stand beim diesjährigen Festival bis zum Ende auf der Kippe, wie zuvor auch der Start der Ballone. Am Ende hieß es aber doch: Glück ab!

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Moers: So bunt war das Ballonfestival 2015

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Vier große und vier kleine Ballone leuchteten am Samstagabend am Himmel. Sie funkelten in Orange und Blau, Gelb und Grün. Geschätzte 5000 bis 6000 Besucher verfolgten das traditionelle Ballonglühen im Moerser Freizeitpark, bei dem die Brenner im Takt zur Musik angeworfen wurden und so die Ballonhüllen bunt erhellten. Nicht wenige davon hielten das halbstündige Spektakel, das für Gänsehautgefühl sorgt, mit Mobiltelefonen und Kameras für die Ewigkeit fest.

Dabei hatte das Ballonglühen wie auch das gesamte 15. ENNI-Ballonfestival bis zuletzt "auf der Kippe" gestanden, wie der federführende Organisator Mike Franz am Samstagabend berichtete. "Es war eine kniffelige Angelegenheit", sagte der 50-jährige Ingenieur. "Wir haben das Wetter bei drei Wetterdiensten verfolgt, einem aus Deutschland, einem aus der Schweiz und einem aus den USA. Bei allen drei Diensten waren die Prognosen unterschiedlich. Dazu haben sich die Prognosen halbstündlich verändert."

Schließlich öffnete sich um 17 Uhr ein regenfreies Fenster. "Wir können erst am Startplatz kurzfristig entscheiden", sagte Mitorganisator Helge Ringel. "Die Sicherheit geht immer vor." Bei Nordwestwind hieß es für insgesamt 13 Teams "Glück ab!" Sie warfen ihre Brenner an, um mit ihren Ballonen auf dem einstigen Segelflugplatz im Issumer Ortsteil Sevelen abzuheben. Die Teams aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland fuhren eineinhalb Stunden und schwebten über Rheurdt und Schaephuysen, um Vluyn zu erreichen. Dort landeten sie auf Wiesen und Feldern. Sie rollten ihre Ballonhüllen ein, um sie in der Dunkelheit wieder in Moers zum Ballonglühen auszurollen. Zumindest hatten das fünf Teams vor. Von denen sagte allerdings eines kurzfristig ab, weil es dem Piloten gesundheitlich nicht gut ging. Wie der Ballonstart stand auch das Ballonglühen durch die Wetterkapriolen bis kurz vor dem Beginn auf der Kippe. "Die Hüllen der Ballone dürfen nicht nass werden, weil sie später eingerollt werden", sagte Mike Franz. "Deshalb wäre es bei Regen ausgefallen. Die Teams hätte nur ihre Brenner angeworfen."

Dabei eignen sich nicht alle Ballone für das Glühen. "Bei schwarzen, braunen oder dunkelblauen Ballonen leuchten die Hüllen nicht", berichtete der Organisator des Moerser Ballonfestivals. "Nur Ballone mit hellen Hüllen leuchten. Das Ballonglühen ist nur dann ein unvergessliches Ereignis." Wie jedes Jahr hatte er sich zum Höhepunkt des Ballonfestivals eine Besonderheit einfallen lassen. Diesmal war es ein Auftritt von vier Lumianern. Das sind Stelzenläufer, die gut drei Meter hoch sind. Auf ihren Hüllen leuchten abwechselnd bunte Punkte.
Dazu gab es während des 15. Ballonfestivals eine weitere Besonderheit. Im Freizeitpark startete ein Luftschiff mit 40 Metern Länge, das anders als ein Zeppelin nicht mit Ballongas, sondern mit heißer Luft in der Höhe gehalten wurde. Kapitän Wim van Bogaard nahm jeweils drei Passagiere mit in den Himmel, unter ihnen auch Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Mit ihnen flog der 60-jährige Kölner mit 25 Kilometern pro Stunde über die Grafenstadt — in einer Höhe von 500 Metern. Er ging auch am Sonntag in Luft, als das Ballonfestival mit einem Familientag endete, zu dessen Abschluss die Heißluftballone ein zweites Mal abhoben.

(RP)
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