Moers Beamtensold: Kämmerer bleiben gelassen

Moers · Die gestern beschlossene Erhöhung der Gehälter bleibe für die städtischen Haushalte ohne große Folgen.

Gelassen sehen die Kämmerer der Kommunen die Einigung im Streit um die Besoldung der mittleren und höheren Beamten. "Das wird unseren Haushalt nicht sprengen", kommentierte gestern der Kamp-Lintforts Kämmerer Martin Notthoff lakonisch den erzielten Kompromiss zwischen der Landesregierung und Beamtenvertretern. Danach soll es für alle Berufsgruppen ab der Besoldungsstufe A11 rückwirkend für 2013 eine prozentuale Erhöhung von 1,5 Prozent und einen Festbetrag von 30 Euro pro Monat geben, für 2014 ebenfalls 1,5 Prozent mehr plus einen monatlichen Festbetrag von 40 Euro.

"Ein Prozent mehr waren sowieso schon beschlossen", erläuterte Notthoff. Und unter den gut 50 bei der Stadt Kamp-Lintfort beschäftigten Beamten gebe es ohnehin vergleichsweise wenige, die von der jetzigen Einigung betroffen seien: "Wir haben nur 18 Beamte ab A12 und acht ab A11. Die Tariferhöhung für Angestellte vor einiger Zeit war für uns ein viel größeres Thema." In den nächsten Tagen erwartet Notthoff genauere Zahlen, klar sei aber: Es gebe andere, größere Probleme. "Zum Beispiel fehlende Schlüsselzuweisungen oder Einbrüche bei den Steuern."

Jörg Geulmann, Kämmerer in Neukirchen-Vluyn, sah den Abschluss gestern mit gemischten Gefühlen. "In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Aus haushaltspolitischer Sicht ist der Abschluss positiv, denn es hätte schlimmer kommen können. Für die betroffenen Kollegen ist die Einigung aber eher enttäuschend." Von den rund 30 Beamten in Diensten der Stadt seien die meisten von dem Abschluss betroffen. "Wir haben nur 7,5 Beamtenstellen unter A11. Wie hoch die zusätzlichen Personalausgaben werden, das müsse erst genau berechnet werden.

Auch in Moers werden die Fachleute in den nächsten Tagen die Bleistifte spitzen. "Die zusätzliche Summe wird aber in einem solchen Rahmen bleiben, dass sie im laufenden Haushalt kompensiert werden kann", sagte Klaus Janczyk, Pressesprecher der Stadt. Im Rahmen der Haushaltsplanung habe Kämmerer Wolfgang Thoenes bei den Personalausgaben bereits 1,5 Prozent "Luft" eingeplant. Bei der Stadt Moers arbeiten neben gut 1000 tariflich Beschäftigten (inklusive befristeter Verträge) rund 300 Beamte.

(pogo)
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