Moers Bergwerk West: Experten prüfen Bodensenkungen

Moers · Außerhalb des prognostizierten Einwirkungsbereiches des Kamp-Lintforter Bergwerks West sind Bodensenkungen von bis zu maximal zehn Zentimetern festgestellt worden. Diese würden aber zu keinen Bergschäden führen.

Zu diesem Ergebnis ist ein interdisziplinär aufgestelltes Wissenschaftler-Team gekommen, das vor zwei Jahren von der Bezirksregierung Arnsberg mit einer entsprechenden Analyse solcher Senkungserscheinungen beauftragt worden war. Die Leitung hatte Professor Wolfgang Busch von der Technischen Universität Clausthal. Das jetzt vorgelegte Gutachten für den Bereich des Bergwerks West in Kamp-Lintfort deckt einen Abbauzeitraum von Anfang 2003 bis Mitte 2015 ab, teilte die Bezirksregierung Arnsberg gestern in einer Pressemitteilung mit.

Die Zeche in Kamp-Lintfort hatte Ende 2012 ihre Förderung eingestellt. Nach den Ergebnissen des Gutachtens treten signifikante Höhenänderungen bis maximal zehn Zentimetern außerhalb der im Rahmenbetriebsplan prognostizierten Einwirkungsgrenze im Bereich Rheinkamp, Repelen, Utfort sowie Hülsdonk auf Moerser Stadtgebiet, in Rheinberg mit Annaberg, Ossenberg und Millingen, in Hoerstgen und Oermten sowie im Senkungsbereich Kamp-Lintfort mit Rossenray, Stadtkern, Lintfort, Geisbruch, Gestfeld und Dachsbruch auf, die sehr wahrscheinlich durch den Steinkohlenbergbau zwischen 2003 und 2012 hervorgerufen wurden", resümiert die Behörde in Arnsberg die Ergebnisse des Gutachtens. Ein weiterer Aspekt des Gutachtens sei die Überprüfung der Bergschadensrelevanz der festgestellten Senkungen außerhalb des prognostizierten Einwirkungsbereichs gewesen. Hier seien die Gutachter zu dem Schluss gekommen, dass die Bodenbewegungen keinerlei Bergschäden erwarten ließen.

Die Gutachter hätten auch das Prognoseverfahren überprüft, das in den bergrechtlichen Zulassungsverfahren zur Ermittlung des Einwirkungsbereichs angewandt worden sei. Sie hätten die Richtigkeit des Verfahrens und der verwendeten Parameter bestätigt.

Die Ergebnisse des Gutachtens wurden den Mitgliedern des parlamentarischen Unterausschusses für Bergbausicherheit vorgelegt. Die Verwaltungen der betroffenen Kommunen sollen im Herbst informiert werden. Das Gutachten steht im Internet zur Verfügung. www.bezreg-arnsberg.nrw.de

(RP)
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