Moers Bethanien plant neues Krebszentrum

Moers · Auch der neue Vorsitzende des Stiftungsrates, Otfried Kinzel, hält an den Ausbauplänen für das Krankenhaus fest. Mit dem Neubau eines Parkhauses im Norden des Klinikgeländes soll im nächsten Frühjahr begonnen werden.

 Otfried Kinzel ist seit Februar Vorsitzender des Stiftungsrates für das Krankenhaus Bethanien.

Otfried Kinzel ist seit Februar Vorsitzender des Stiftungsrates für das Krankenhaus Bethanien.

Foto: Engel-Albustin

Das Moerser Krankenhaus Bethanien hält an seinen ehrgeizigen Expansionsplänen fest. Das ist die Kernaussage der ersten Pressekonferenz, die Otfried Kinzel, der Vorsitzende des Stiftungsrates Bethanien, nach seinem Amtsantritt gegeben hat.

So will das Krankenhaus seine onkologische Kompetenz für die Behandlung von Lungen-, Brust- und Darmkarzinomen zu einem gemeinsamen Krebszentrum ausbauen. Zudem ist ein Aorten-Zentrum in Planung. Im hinteren Bereich der Klinik, zur Wittfeldstraße hin, steht ein zweiter Trakt für die Strahlentherapie kurz vor der Vollendung. In Kooperation mit der Klinik plant der Moerser Investor Günter Krivec ein medizinisches Versorgungszentrum auf dem Areal, das jetzt noch als Parkfläche dient.

Während alle diese Projekte auf gutem Wege sind, gestalte sich das Projekt eines neuen Bettenhauses mit Zimmern für Privatpatienten "sehr schwierig". Wie Kinzel erläuterte, sei derzeitig noch unklar, wie viele Betten die Bezirksregierung für das Bethanien in den Krankenhausplan hineinschreiben werde. Derzeit hat das Bethanien 510 Betten. In der Zukunft, so Kinzel, werde diese Zahl wohl "zwischen 500 und 550" liegen.

Die Ungewissheit über die zukünftige Bettenzahl erschwert eine Berechnung der Rentabilität für des Investments. Kinzel räumte im Gespräch denn auch Probleme bei der Finanzierung ein. "Ich bin jedoch zuversichtlich, diese mit Hilfe der Sparkasse Moers lösen zu können." Er rechne daher auch nicht mit einer Verzögerung. Notfalls müsse man den Bau eben etwas kleiner planen. "Auf jeden Fall können wir die Nachfrage unserer Patienten nach Wahlleistungsbetten derzeit nicht befriedigen." Laut Kinzel sieht der voraussichtliche Zeitplan ungefähr so aus: Frühjahr 2018 Ausbau der Parkflächen. Unmittelbar daran anschließend Bau des Ärztehauses. Möglicherweise parallel dazu Bau des neuen Bettenhauses. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass die Betriebsabläufe im Bethanien durch die Bauvorhaben nicht zu sehr gestört werden. Die Bauzeit wird ungefähr zwei Jahre betragen.

Kinzel äußerte die Hoffnung, dass sich die Finanzlage der Krankenhäuser in NRW künftig verbessern werde. Umgerechnet auf den Kreis Wesel müsste das Land jährlich 35,7 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Zuletzt seien es aber nur 12,5 Millionen gewesen. Kinzel: "Dieser Investitionsstau lässt sich nicht einfach auflösen." Trotz aller Probleme sei die Region gut aufgestellt. Kinzel kündigte eine noch intensivere Zusamenarbeit der Kliniken an: "Bethanien, St. Josef und St. Bernhard bieten zusammen das Leistungsspektrum einer Uniklinik."

Der Stiftungsrat ist das vom Verwaltungsrat der Stiftung eingesetzte, ehrenamtliche Kontrollorgan der Klinik. Es ist in das Alltagsgeschäft nicht eingebunden, lenkt aber die langfristigen Projekte der Stiftung. Traditionsgemäß tritt der Vorsitzende, der das Amt ehrenamtlich ausübt, öffentlich nur selten in Erscheinung. Kinzel betonte, dass künftig der neue Geschäftsführer des Krankenhauses, der noch in diesem Jahr sein Amt als Nachfolger der in den Ruhestand wechselnden Wolfgang Kupferschmidt antreten wird, künftig über den Fortschritt der Projekte informieren werde.

(RP)
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