Moers Betrug in großem Stil mit Handy-Verträgen

Moers · duisburg/neukirchen-vluyn (BL) Im Prozess um einen groß angelegten Handybetrug hat jetzt die Lebensgefährtin eines der beiden Angeklagten ausgesagt. Die Duisburgerin nahm dabei einen großen Teil der Schuld auf sich. Obwohl auch gegen sie ermittelt wird, wollte sie umfangreiche Angaben machen. "Ich hab' die Verträge abgeschlossen, die hatten keine Ahnung", gab sie zu. Die Männer müssen sich wegen gewerbsmäßigen Betrugs in Tateinheit mit Urkundenfälschung in rund 300 Fällen verantworten.

Innerhalb weniger Monate sollen sie mehrere hundert Verträge mit gefälschten Personalien versehen haben, um von den Anbietern Handys, SIM-Karten und Provisionen zu kassieren. Der Gesamtschaden soll sich auf 100 000 Euro belaufen. Die Duisburgerin sagte aus, die Männer hätten nur kleinere Rollen im großen Geschäft gespielt. Sie gab zu, Personalien sowie eine Gewerbeanmeldung und Bankkarten gefälscht zu haben. Unter anderem habe sie ihren eigenen Ausweis eingescannt, diesen mit Bewerbungsfotos aus dem Internet und Phantasienamen versehen.

Sie selber habe ein Ladenlokal in Neukirchen-Vluyn angemietet, von dem aus über die Hälfte der angeklagten Betrügereien abgewickelt worden sein sollen. Die Frau gab an, sie kenne sich mit Computern gut aus. Es sei sehr leicht, Dokumente zu fälschen. "Es war für mich die einzige Möglichkeit, aus meiner finanziellen Situation rauszukommen." Auch sie wird sich bald wegen der Taten vor Gericht verantworten müssen.

(RP)
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