Moers Biker-Wallfahrt von Moers nach Kevelaer

Moers · Mehr als 70 Motorräder und Trikes haben sich gestern von der St.-Barbara-Kirche in Meerbeck aus auf den Weg nach Kevelaer gemacht.

Motorradfahrer pilgern nach Kevelaer
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Eine christliche Wallfahrt per Motorrad, das klingt ungewöhnlich, ist es aber nicht. Zumindest nicht in Moers. Seit bald drei Jahrzehnten fahren alljährlich am dritten Samstag im Juli begeisterte Motorradfahrer aus Moers und Umgebung nach Kevelaer, um dort mit mehr als 2000 weiteren niederrheinischen Bikern an einer Wallfahrt zu Ehren der Jungfrau Maria teilzunehmen. An diesem Samstag war es wieder soweit.

"Abfahrt ist um 11.30 Uhr am Pfarrhaus St. Barbara in Moers-Meerbeck, Bismarckstr. 104", hatte in der Ankündigung der Katholischen Kirchengemeinden Moers gestanden. Klaus Wiederhold, der die Fahrt schon im letzten Jahr für den zurzeit noch von einem Schlaganfall genesenden Pfarrer Bernhard Lauer angeführt hatte, war schon 30 Minuten vorher vor Ort. "Ja, das tut schon mächtig weh, dass ich nicht mitfahren kann", gestand der Pfarrer, während er mit Klaus Wiederhold auf das Eintreffen der Moerser Biker wartete. Und die kamen. Zuerst nur einige wenige, und dann immer mehr, bis zum Schluss schließlich rund 70 Motorräder und vier Trikes vor dem Pfarrhaus versammelt waren.

"Wir sind bisher im Juli immer in Urlaub gewesen und deswegen leider erst zum zweiten Mal mit dabei", berichten Marion Hättig und ihr Mann Rolf. Das Repelener Ehepaar war mit seiner Harley gekommen, weil es ihnen einfach "Spaß macht, in einer Kolonne zu fahren". Die 70-jährige Ursula Kühne und ihr acht Jahre älterer Partner Horst Illing nehmen schon seit sieben Jahren an der Fahrt teil. Sie lieben vor allem die Wallfahrtsatmosphäre am Zielort: "Die Leute alle, wenn man nach Kevelaer reinfährt. Alle winken und lachen. Da machen wir gerne mit." So ähnlich sieht das auch Trikerin Anja Kröll. "Ja, das stimmt. Die Leute freuen sich über uns", bestätigte sie, bedauerte allerdings, dass ihr Trike im Gegensatz zu den zweirädrigen Maschinen nicht auf den Kapellenvorplatz darf: "Weil wir offiziell als Autos gelten." Bei der Begrüßungsrundfahrt durch die Stadt um 13 Uhr und der rund 60 Kilometer langen "Lichterfahrt" abends um 20 Uhr dürfen sie und ihre Kollegen vom Club der "Trike Freunde Niederrhein" jedoch mitfahren.

"Beide Fahrten sind toll, aber die Lichterfahrt ist das absolute Highlight", findet nicht nur Klaus Wiederhold: "Da fahren wir bis nach Holland rein. Überall sitzen und stehen die Leute am Straßenrand und winken. Das ist wirklich ein Erlebnis." Rund anderthalb Stunden dauert die Fahrt. Wer danach noch nicht müde ist, kann den Abend anschließend bei einem gemütlichen Beisammensein auf einem eigens für dieses Wochenende eingerichteten Zeltplatz außerhalb von Kevelaer ausklingen lassen.

Doch das machen von den Moerser Bikern nur wenige, sagt Pfarrer Lauer, der die Gruppe diesmal lediglich bei der Abfahrt und das auch nur mit der Kamera begleiten kann "Nächstes Jahr", so hofft Klaus Wiederhold kann er ja vielleicht wieder mitfahren."

Lauers 850er BMW ist nach wie vor fahrbereit, wie er selber mit einem Lächeln erklärte, bevor die Biker um Punkt 11.30 Uhr ihre Maschinen starten, und die Kolonne mit lautem Motorengebrüll über die Bismarck-, Römer- und Verbandsstraße gen Kevelaer abdüst.

(RP)
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