Moers Bürger beraten Stadt online bei Radwegplanung

Moers · Gemeinsam mit Bonn und Köln macht Moers bei einem Projekt der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zur digitalen Bürgerbeteiligung mit.

 Radwegeplaner vor dem Rathaus (v.r.) Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Nadine Beinemann, Claus Arndt und Tobias Escher (Uni Ddf.).

Radwegeplaner vor dem Rathaus (v.r.) Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Nadine Beinemann, Claus Arndt und Tobias Escher (Uni Ddf.).

Foto: ock

In den kommenden fünf Wochen können die Bürger aktiv dabei helfen, das Radfahren in Moers sicherer und komfortabler zu machen. Gestern Morgen um sechs Uhr ist Internet-Seite freigeschaltet worden, über die Radler Verbesserungsvorschläge für alle Aspekte des Radverkehrs einreichen können. "Moers ist dabei Teil eines Projekts, an dem auch die Städte Bonn und Köln teilnehmen", sagte Tobias Escher. der die wissenschaftliche Begleitung für die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf organisiert. Dort befassen sich zwölf Mitarbeiter mit juristischen, soziologischen verkehrs- oder datentechnischen Aspekten des Vorhabens.

Wer die Seite anklickt gerät auf eine Karte der Stadt Moers, die in ihrer Anmutung sehr an google maps erinnert. Dort können Nutzer farbige Markierungen setzen, mit denen sie die Bereiche kennzeichnen, in denen die Stadt künftig für die Radler tätig werden können. "Wir können auf diese Weise vom Wissen der Bürger profitieren und erfahren, was die Radfahrer stört, aber auch welche Wege sie nutzen und welche sie meiden", erläutert Nadine Beinemann vom Fachbereich Verkehrsplanung. Unterstützt wird sie dabei von Claus Arndt, Leiter der Stabsstelle E-Government, der schon in der Vergangenheit unterschiedliche Formen der digitalen Bürgerbeteiligung in Moers eingeführt hat. "Das waren häufig selbstgestrickte Lösungen, die etwas trocken wirkten", räumt Arndt ein. Demgegenüber macht die von einem professionellen Anbieter erstellte Seitze einen sehr benutzerfreundlichen Eindruck.

Nutzer der Seite können unter acht Rubriken und entsprechenden farblichen Markierungsmöglichkeiten wählen: Ampeln, Beleuchtung, beschilderung, Parksituation, Hindernisse, Radwegequalität, Radverkehrsführung und Sonstiges. Darüber hinaus gibt es leicht zu findende Bewertungs- und Kommentarfunktionen, die zum Teil aber nur registrierten Nutzern zur Verfügung stehen. So können angemeldete Nutzer etwa verfolgen, wie andere Radler auf ihre Einträge reagieren.

Jeder Teilnehmer soll eine unmittelbare Reaktion erhalten. Nach Abschaltung der Seite sollen die Vorschläge wissenschaftlich ausgewertet und der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden. Ende des Jahres wird sich dann die Politik mit den Ergebnissen befassen und entscheiden, wo künftig bei der Planung die Prioritäten gesetzt werden sollen. Kurzfristig zu behebende Mängel wie Verschmutzungen oder Überwucherungen sollten allerdings auch weiterhin besser direkt der Stadt gemeldet werden, merkt Projektleiter Escher an.

Erhofft werden neue Ideen, die über das Fachliche hinaus gehen. "Die Politik muss aber", so Bürgermeister Christoph Fleischhauer, "weiterhin den Schneid haben, Entscheidungen selbst zu treffen."

(RP)
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