Moers CDU: Jetzt muss die Stadt an den Kö ran

Moers · Nach dem Aus für die Grafengalerie drängen die Christdemokraten darauf, zwischen dem Königlichen Hof und Trotzburg Flächen für kleinteiligen Einzelhandel zu entwickeln. Das sieht auch der neue Masterplan Innenstadt vor.

 Was wird aus dem Königlichen Hof? Die CDU fordert, dass der Platz entwickelt wird.

Was wird aus dem Königlichen Hof? Die CDU fordert, dass der Platz entwickelt wird.

Foto: Klaus Dieker/Archivfoto: Reichwein

Würde es nach der CDU in Moers gehen, der hässliche Königliche Hof mit Busbahnhof und das benachbarte Parkdeck bis hin zur Trotzburg wären bald Geschichte. Stattdessen stünden dort attraktive Geschäfte und vielleicht ein nettes, einladendes Café. Ideen, wie sie die Christdemokraten schon vor einigen Jahren in einem Innenstadt-Konzept vorgestellt haben und wie sie auch der aktuelle Masterplan Innenstadt aufgreift. Die Zeit sei reif dafür, sie endlich umzusetzen, sagt Julia Zupancic, Sprecherin der CDU-Fraktion im Ausschuss für Stadtentwicklung. "Wir dürfen uns von anderen Städten nicht abhängen lassen." Zwar sei Moers eine schöne, liebenswerte Stadt. "Aber wir dürfen uns auf den Vorteilen nicht ausruhen. Es wird Zeit, dass wir vorankommen."

Moers: CDU: Jetzt muss die Stadt an den Kö ran
Foto: Christoph Reichwein

Es gibt Sorgen, dass die Planungen für ein Factory Outlet Center in Duisburg negativ auf Moers abfärben. Vor allem aber sei das endgültige Aus für ein großes Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Horten-Areal Anlass, über Alternativen nachzudenken. Wie berichtet wollen die Verwalter des Horten-Geländes in Kürze eine neue Planung vorstellen. Statt riesiger Verkaufsflächen sollen Wohnhäuser mit ergänzendem kleinteiligen Einzelhandel entstehen.

Moers: CDU: Jetzt muss die Stadt an den Kö ran
Foto: Julia Zupancic

"Wir haben der Entwicklung des Kö-Areals den Vorzug gegeben", sagt Zupancic. Statt die Homberger Straße mit der Altstadt zu verbinden, trenne der Platz die beiden Innenstadt-Bereiche. "Der Kö muss wieder einen Übergangscharakter bekommen." Viele Moerser erinnerten sich gerne an die Zeit, als das alte Café Roos am Kö ein beliebter Treffpunkt war. "Der Platz muss wieder eine solche Verweilqualität bekommen." Dass der Busbahnhof dann nicht am Kö bleiben kann, verstehe sich von selbst.

Es sei Aufgabe der Verwaltung, tragfähige Konzepte für eine kleinteilige Bebauung des Areals zwischen Kö und Trotzburg zu entwerfen. "Es dürfen keine hohen Schluchten entstehen", betont Zupancic. Inhabergeführte Geschäfte könnten die Lücke zwischen Homberger Straße und Altstadt schließen. Zupancic könnte sich zum Beispiel ein Lebensmittelgeschäft oder einen Metzger vorstellen. "Das gibt es in der ganzen Innenstadt nicht." Eine vernünftige Wegeführung in die Altstadt sollte nicht vergessen werden. Die dortigen Geschäfte litten unter einem mangelndem Publikumsstrom. "Es gibt leider viele Leerstände." Der Handelsverband Niederrhein steht den Ideen der CDU aufgeschlossen gegenüber. "Das ist eine Überlegung wert", sagt Geschäftsführer Wilhelm Bommann. Er hatte die Grafengalerie-Planung kritisch gesehen und befürwortet nun die Entwicklung der Innenstadt innerhalb der Wall- und Grabenanlagen. Die Schließung der "Lücke" zwischen Altstadt und Homberger Straße ist Teil der großen Idee, die historische Struktur der Stadt innerhalb der Wallanlagen zu betonen. Dazu gehört auch die Überlegung, das "Bügeleisen" am Kastellplatz wieder entstehen zu lassen. "Es ist in den Masterplan aufgenommen. Es wird geprüft, ob dort gebaut werden kann", sagt Zupancic. Zu dem Maßnahmen-Katalog gehöre auch eine deutliche Reduktion des Verkehrs in der Innenstadt. Eine Umgehungsstraße für die Innenstadt (Grafschafter Rund) sei zwar ferne Zukunftsmusik. "Wir haben aber einen Antrag eingebracht, an der Mühlenstraße ein Parkhaus zu bauen." Dies würde helfen, Verkehr aus der Stadt "rauszunehmen".

Nach wie vor würde die CDU übrigens einen "parkgebührenfreien Montag" in Moers begrüßen. "Dadurch könnten wir Kundschaft aus den Niederlanden anlocken, wo der Montag Ruhetag ist", ist Zupancic überzeugt. Ein entsprechender Antrag der CDU ist allerdings mehrheitlich abgelehnt worden.

(RP)
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