Moers CDU-Politiker Krings: "Wir brauchen mehr Polizei"

Moers · Der Vorsitzender der CDU-Landesgruppe im Bundestag sprach in Moers über Sicherheitspolitik.

 Günter Krings bei seinem Vortrag in Moers.

Günter Krings bei seinem Vortrag in Moers.

Foto: kdi

Aktuelle Herausforderungen in der Sicherheits- und Innenpolitik", so lautete der Titel eines Vortrags mit dem neuen Vorsitzenden der nordrhein-westfälischen CDU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag Günter Krings in Moers. Die Einladung zu dem Vortrag in der Gaststätte "Kaffeerösterei" stammte vom Moerser CDU-Landtagskandidaten Ingo Brohl.

"Ich war in der letzten Zeit häufiger mit diesem Thema unterwegs", stellte sich der seit 2002 als CDU-Vertreter des Wahlkreises Mönchengladbach im Berliner Bundestag tätige Krings nach einer kurzen Begrüßung dem Auditorium zunächst selber vor: "Und das ist verständlich." Der Zuwachs von Wohnungseinbrüchen, vor allem durch Tätergruppen aus Osteuropa habe die Menschen in unserem Land in der letzten Zeit zunehmend in ihrem privatesten Bereich verunsichert, erklärte er. Dabei zeichne sich Nordrhein-Westfalen nicht nur durch die höchste Anzahl, sondern leider auch durch eine ungewöhnlich geringe Aufklärungsquote derartiger Delikte aus. "Wir brauchen in diesem Zusammenhang eindeutig mehr Polizei auf unseren Straßen", forderte er unter dem Applaus des größten Teils der Zuhörerschaft.

Dann ging Krings er zu seinem zweiten Thema an diesem Abend über, der Gefährdung durch den internationalen Terrorismus. Dabei befürwortete er die Einstellung einiger tausend neuer Beamter beim Bundeskriminalamt, bemängelte gleichzeitig aber auch die schleppende Erlassung allgemeiner europäischer Sicherheitsgesetze, wofür er unter anderem den ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlamentes und neuen SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz verantwortlich machte. Dennoch, so betonte er ausdrücklich, halte die CDU Flüchtlinge und Terroristen nicht für das Gleiche: "Das ist populistisch. Wir haben keinen Terror, weil wir hier Flüchtlinge aufnehmen, die Flüchtlinge kommen zu uns, weil sie dem Terrorismus entfliehen."

Das Thema "Flüchtlinge und terroristische Gewalt" beschäftigte auch die anschließende Fragerunde zu einem deutlichen Teil. "Viele Leute meinen, dass man gegen die islamischen Hassprediger hier bei uns nichts machen kann. Was meinen Sie dazu?", wollte dabei eine Besucherin wissen. "Doch, das können wir sehr wohl", lautete Krings' Antwort. "Zum Beispiel, indem wir verlangen, dass alle islamischen Geistlichen die deutsche Sprache beherrschen."

"Und wie wird sich die Unsicherheit bezüglich der derzeitige Flüchtlings- und Terrorgefahr in Zukunft auf unsere allgemeine kommunale Situation auswirken?" fragte ein Besucher zum Schluss des Abends. "Man sollte überlegen, ob für alle Überwachungsaufgaben drei Jahre lang ausgebildete Polizisten notwendig sind, die man für andere Aufgaben eventuell besser einsetzen könnte", lautete Krings' Vorschlag darauf. Einen ebenfalls aus den Besucherreihen kommender Vorschlag zur Gründung von örtlichen Bürgerwehren fand er weniger nützlich: "Ehrenamt und Sicherheit, das passt meiner Ansicht nach schon zusammen. Zum Beispiel bei der Feuerwehr, aber nicht überall."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort