Moers Chance auf Bahnhalt in Rheinkamp

Moers · Die Fraktionsvorsitzenden der "Wir-Vier-Städte" trafen sich am Fuß des Pattberges, wo sie über den Ausbau der Strecke Moers/Kamp-Lintfort sowie über eine künftige Haltestelle Moers-Rheinkamp sprachen. "Die Aussichten sind nicht schlecht."

 Mit einem selbstgemalten Transparent untermauern die Sozialdemokraten ihre Forderung nach einer Haltestelle für Rheinkamp.

Mit einem selbstgemalten Transparent untermauern die Sozialdemokraten ihre Forderung nach einer Haltestelle für Rheinkamp.

Foto: Reichwein

Eine Bahnverbindung für den Personennahverkehr zwischen Moers und Kamp-Lintfort, die Idee ist schon länger im Gespräch, doch so richtig konkret wurde sie bisher nicht. Dabei gibt es die dafür notwendigen Schienen bereits. Sie dienten einst dazu, die einst in der Zeche Pattberg und im Bergwerk West abgebaute Kohle zu transportieren, liegen aber jetzt schon seit geraumer Zeit brach. Am Samstag trafen sich am Fuß des Pattberges die SPD-Fraktionsvorsitzenden der "Wir4"-Städte Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg, sowie einige weitere ihrer Parteikollegen, um bei einem gemeinsamen Ortstermin an den Bahngleisen erneut für eine Wiederbelebung der Strecke und dabei gleichzeitig für eine zukünftige Haltestelle Moers-Rheinkamp zu werben. Die Aussichten dafür sind laut Mark Rosendahl, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Moerser Stadtrat, nicht schlecht.

Angesichts der 2020 bevorstehenden Landesgartenschau in Kamp-Lintfort sollen die mit rund 16 Millionen Euro veranschlagten Kosten für den Ausbau der Strecke Moers/Kamp-Lintfort beim Regionalverband Rhein-Ruhr bereits auf der Liste der zu fördernden Projekte stehen. Warum auch die SPD-Vertreter der anderen zwei "Wir4"-Städte bei dem samstäglichen Ortstermin mit dabei waren, erklärte die Neukirchen-Vluyner Fraktionsvorsitzende und Bundestagskandidatin Elke Buttkereit so: "Bei der ganzen Sache geht es langfristig um die Erleichterung des Pendlerverkehrs in der Region. Deswegen wünschen wir uns eine zusätzliche Anbindung für Neukirchen-Vluyn. Davon könnten nicht nur die Studenten der Kamp-Lintforter Hochschule, sondern auch die Schüler des neuen Moerser Mercator-Berufskollegs profitieren." Ein Argument, dem ihr Rheinberger Kollege Jürgen Madry nickend zustimmte. Rheinberg ist als Teil der Eisenbahnstrecke zwischen Duisburg und Xanten zwar nicht auf eine neue Schienenanbindung angewiesen, sieht sich aber als Mitglied der seit 2001 bestehenden "Wir4"-Wirtschaftsförderungsgemeinschaft auch für die Bestrebungen der anderen Städtevertreter mit verantwortlich. Wie er sind auch seine SPD-Fraktionskollegen aus den drei anderen "Wir4"-Städten davon überzeugt, dass man als engagierte Gemeinschaft nicht nur Arbeit und Kosten sparen, sondern auch bei überregionalen Entscheidungen erfolgreicher auftreten kann. Ob die an diesem Samstag mit einem großen Schriftplakat propagierte "Haltestelle Moers-Rheinkamp" zwischen Moers und Kamp-Lintfort letztendlich eingerichtet wird, steht bis jetzt noch nicht fest. Mit ihrer kleinen Reklameaktion dürften die SPD-Vertreter der vier "Wir4"-Städte jedoch zumindest schon mal die dazu nötige Weiche ein kleines Stück weiter bewegt haben.

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