Moers Chefarzt der Radiologie geht in Ruhestand

Moers · Mit Dr. Hans Bender verlässt ein beliebter Mediziner das Krankenhaus Bethanien.

Wenn Dr. Hans Bender heute offiziell verabschiedet wird, dann werden das viele Kollegen im Bethanien-Krankenhaus bedauern. Der Chefarzt der Radiologie gilt "als einer der beliebtesten Ärzte" im Hause, sagt Pressesprecher Dirk Ruder. Bender gelte als stets freundlich und aufmerksam, nicht als ein Mediziner mit Standesdünkel.

Der 65-Jährige spricht mit viel Elan über sein Fachgebiet. "Da hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan." Als junger Arzt habe ihn der visuelle Aspekt der Radiologie gereizt. Auch für die Zukunft erwartet Bender Erstaunliches auf diesem Gebiet. "Ich habe meine Arbeit hier sehr gern gemacht", sagt er. Dabei sei er, als er 1991 von der Uniklinik Düsseldorf ans Bethanien-Krankenhaus kam, "ein wenig deprimiert" von den technischen Möglichkeiten gewesen, die er vorfand. Doch zu dieser Zeit waren die ersten Schritte zur Modernisierung der Radiologie am Standort schon eingeleitet worden.

Seither hat sich dank der Fortschritte in der Datenverarbeitung die Radiologie enorm entwickelt. 2013 wurde in Moers ein neuer 320-Zeilen-Computertomograph angeschafft, damit ist die Abteilung im Bethanien eine der bestausgerüsteten ihrer Art in Deutschland.

An den Arztberuf dachte der junge Hans Bender zunächst nicht. In Detmold als Sohn eines Textilfabrikanten geboren, wählte er zuerst die Studienfächer Germanistik und Anglistik. "Das war die Zeit der 68er, damals waren Geisteswissenschaften sehr in Mode", erinnert er sich. Letztlich war ihm das Ganze zu unstrukturiert, er entschied sich für ein Medizinstudium in Aachen.

Schaut er eigentlich auch mal Krankenhausserien im Fernsehen? "Einige Zeit lang habe ich mir ,In aller Freundschaft' angeschaut. Da geht es zwar vor allem um Liebesgeschichten, aber die medizinischen Fakten sind gut recherchiert." Überraschende Fälle im Stil von "Dr. House" seien selten, aber kämen durchaus vor. 90 Prozent der Arbeit seien zwar Routine, doch dürfe man sich dadurch nicht einlullen lassen.

Was hat der scheidende Chefarzt für seinen Ruhestand geplant? "Ich habe viele Hobbys", sagt Bender, der heute in Krefeld lebt. "Wir haben ein Haus in Spanien, wo ich öfter auch mal handwerklich tätig sein muss." Größere Reisen sind geplant, unter anderem nach Costa Rica. Und außerdem möchte Bender nun mehr Sport treiben, als ihm seine Zeit bislang erlaubt hat: "Ich habe mich bereits im Fitness-Studio angemeldet."

(s-g)
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