Moers Cölve-Brücke: Verhaltenes Signal von CDU und SPD

Moers · Die Duisburger Politik hat bereits Zeichen gesetzt. Die SPD- und die CDU-Fraktion in Rheinhausen sprechen sich für einen Neubau der Cölve-Brücke aus. Landesgelder sollen akquiriert werden, um möglichst bald Planungssicherheit zu haben.

Nicht ganz entschlossen ist die Moerser Politik. "Wir müssen priorisieren und auf die Kostenrechnung der Verwaltung warten", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl eine Woche, nachdem die Brücke zwischen Moers-Schwafheim und Duisburg-Rheinhausen wegen Baufälligkeit für den Straßenverkehr gesperrt wurde. Die Kosten für den Neubau sollen voraussichtlich im September im Moerser Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt vorgestellt werden. Die bis dato grob geschätzten Kosten von fünf Millionen Euro plus X seien laut Brohl trotz Nothaushalt und Sparbremse nicht unlösbar. "Angenommen, die Brücke hält 100 Jahre, dann sind das nur 50.000 Euro Abschreibung im Jahr. Der Kämmerer muss entscheiden, ob er das Geld ausgeben kann", sagt Ingo Brohl. Die Finanzierung dürfe aber nicht nur eine Aufgabe für Moers sein. Duisburg und die Deutsche Bahn sollten sich ebenfalls beteiligen, sagt der Fraktionschef der CDU.

Die Moerser Sozialdemokraten schlagen den selben Ton an. "Wir müssen auf die Kostenrechnung warten. Grundsätzlich müssen alle Beteiligten - die Städte und die Bahn - eine gemeinsame Lösung finden. Moers darf in keinem Fall alleine gelassen werden", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Marc Rosendahl.

Derzeit prüft die Deutsche Bahn AG, ob sie sich an den Neubau beteiligen muss, erklärt ein Bahnsprecher. Ausschlaggebend sind dafür die Statuten des bundesdeutschen Eisenbahnkreuzungsgesetzes. An der 1911 errichteten Brücke, die vor 23 Jahren an Moers verschenkt wurde, sind die Oberleitungen montiert. Bevor es aber zum Neubau kommt, müssten erst alle beteiligten Verkehrsverbände und -betriebe ihr Einverständnis gegeben haben, sagt der Bahnsprecher. "Das kann zwei bis drei Jahre dauern."

(KT)
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