Moers Comedy Arts sucht die besten Humorkünstler

Moers · Die Veranstalter des Moerser Humorfests haben einen Comedy-Preis für "Old-Comer" ausgeschrieben: Beim "Alten Hut" stehen gestandene Bühnenprofis im humorvollen Wettstreit um den Preis.

"Alter Hut" klingt ja schon ein wenig despektierlich - besonders, wenn man bedenkt, dass sich gestandene Bühnenkünstler am 27. Mai einen humorvollen Wettstreit um den neuen Comedy-Preis liefern werden. Der Titel ist aber nicht böse gemeint, sondern mit einem Augenzwinkern: "Wir wollen mit unserem Wettbewerb nur gegen die Flut der Newcomer-Preise halten, die landauf und landab ausgeschrieben sind", betont Holger Ehrich, künstlerischer Leiter des Comedy Arts Festivals. Er hatte den neuen Preis mit Musiker, Regisseur und Comedian Sören Leyers ins Leben gerufen. Die Idee stieß auf große Resonanz: "Es gingen in kürzester Zeit fast 40 hochkarätige Bewerbungen ein. Die Fachjury hatte die Qual der Wahl, die besten sechs aus 40 auszuwählen", sagt Sören Leyers.

Die Comedians, die am Mittwoch, 27. Mai, im Jugendkulturzentrum Bollwerk 107 in Moers um den Titel antreten werden, spiegeln die komplette Bandbreite wider, die die Humorkunst heute zu bieten hat. "Es war uns wichtig, ein Genre-übergreifendes Programm zusammenzustellen." Auf die Künstler warten zwei Preise, die mit jeweils 1000 Euro dotiert sind. Es gibt einen Publikumspreis und den Preis der Fachjury. Den Vorsitz hat der Kabarettist Jochen Malmsheimer übernommen, der selbst kein Newcomer in Sachen Humorkunst mehr ist. Weitere Jurymitglieder sollen alle diejenigen sein, die daran mitarbeiten, dass eine solche Veranstaltung ein Erfolg wird. "Der Veranstalter gehört genauso dazu wie der Bühnentechniker", erläutert Sören Leyers, der an dem Abend mit der Gruppe "FourShops" die Moderation übernehmen wird.

Unter den Nominierten sind "Die Becker und Frau Sierp", in der Region besser bekannt als "Thekentratsch". An einer Theke in Dinslaken begann die steile Karriere von Kerstin Sierp und Heike Becker. Inzwischen sind die beiden seit zehn Jahren im Comedy-Geschäft unterwegs und haben 80 bis 100 Auftritte im Jahr. "Wir sind also eigentlich noch Newcomer", witzelte Kerstin Sierp gestern. Alle Nominierten müssen mindestes 45 Jahre alt sein und/oder 25 Jahre Erfahrung auf den Bühnenbrettern vorweisen können. "Ich fand die Idee richtig gut. Bei den meisten anderen Preisen ist das Mindestalter 30." Das Duo tritt gegen Don Clarke an. Der Stand-up-Comedian lebt als Exil-Brite seit 30 Jahren in Hamburg. Mit dabei ist auch "Bürger from the Hell". Dahinter verbirgt sich der Gitarrist Norbert Bürger, der einen Rocker in Ausbildung gibt.

Jens Ohle aus Hamburg bereichert den Genre-Mix mit Artistik und Jonglage. "Er hat die größte Klappe nördlich der Elbe", sagt Holger Ehrich. Hildegart Scholten ist die dritte Frau, die beim Wettstreit der Humorkünstler in den Ring steigen wird. Sie ist eine Kölner Kultfigur und Improvisationskünstlerin, bekannt aus "Kunst gegen Bares". Letzter im Bunde der Nominierten ist der Berliner Puppenspieler Peter Waschinsky. Die Gewinner der beiden Preise werden beim Comedy Arts Festival vom 27. bis 30. August auf der Bühne stehen.

(RP)
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