Moers Comedy und Kleinkunst statt Besinnlichkeit

Moers · Beim "Sparkassen -Weihnachtsclub" haben die Zuschauer viel zu lachen und zu staunen: Ball- und Keulenjonglage, witzige Bilderrätsel und atemberaubende Artistik sind das Kontrastprogramm zum ersten Adventswochenende.

 Rosalie Held, eine junge Artistin aus Berlin, beeindruckt die Besucher im Bollwerk 107 mit ihrer perfekten Körperbeherrschung und wurde mit viel Applaus belohnt.

Rosalie Held, eine junge Artistin aus Berlin, beeindruckt die Besucher im Bollwerk 107 mit ihrer perfekten Körperbeherrschung und wurde mit viel Applaus belohnt.

Foto: RP-Foto; Klaus Dieker

Seit fünf Jahren laden das Veranstalterteam des Moerser ComedyArts-Festivals um Leiter Holger Ehrich und die Sparkasse am Niederrhein jetzt schon alljährlich im Advent zu einer ganz anderen Weihnachtsfeier ein. Unter dem Titel "Sparkassen-Weihnachtsclub" präsentierten sie am Freitag und Samstag ein vorweihnachtliches Show-Spektakel der besonderen Art und lockten damit so viele Zuschauer ins Moerser Jugend-Kultur-Zentrum "Bollwerk 107", dass die Halle dort am Freitag mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten bestückt werden musste.

Auch diesmal wurde den Zuschauern wieder ein bunter Mix aus Comedy und Artistik geboten, wobei das "Duo Diagonal", bestehend aus Roger mit dem schmalen Lippenbärtchen alias Holger Ehrich und Branka der derben Thermomix-Verkäuferin aus der Mongolei alias Deana Kozsey die Aufgabe übernahmen, die Auftritte der an diesem Abend angesagten Künstler mit jeweils eigenen, witzigen Zwischenaktionen anzukündigen.

Dazu verteilten sie gleich zum Auftakt erst einmal ein paar Wunderkerzen im Zuschauerraum, die anschließend zu einem von Branka vorgetragenen, schwülstigen Liebeslied entzündet werden durften. Anschließend war die Bühne dann frei für den ersten Auftritt von Niels Seidel und Malte Steinmetz, einem Wuppertaler Jonglier-Duo namens "Spot the Drop". Ihren mit bewusst gelangweilten Mienen vorgetragenen Ball- und Keulen-Jonglagen folgte anschließend der Schweizer im "deutschem Exil" lebende Komiker This Maag mit einer Reihe witziger Bilderrätsel und einem aus einem aufgeblasenen Gummihandschuh gespeisten Harmonica-Konzert.

"Was ist das?", wollte er zum Beispiel von seinem Publikum wissen, während er mit einem erhobenen Klappstuhl majestätisch über die Bühne schritt. "Stuhlgang?", vermutete ein Zuschauer nach einer kurzen Wiederholung. "Ja, sehr gut. Und das hier?" Diesmal schob er schwer atmend einen kleinen Zettel mit einer aufgedruckten eins über die Bühne. Niemand wusste es. "Eine Nummer schieben", gab er schließlich selber die Antwort. "Das war doch nicht schwer, oder?"

Den dritten Teil im diesjährigen Sparkassen-Weihnachtsclub bestritt an diesem Abend mit Rosalie Held eine junge Berliner Artistin. Ihre im ersten Teil der Show gezeigte Akrobatik an zwei hängenden Stoffbahnen wurde mehr als einmal von den Zuschauern mit begeistertem Zwischenapplaus belohnt. Das galt ebenso für ihre zum Auftakt nach der Pause um eine weiße Rose zelebrierten, poetisch anmutenden Handstanddarbietungen.

Der anschließend noch einmal auftretende Schweizer This Maag präsentierte diesmal mit einem aus Leitungsrohren zusammengebastelten Alphorn, Kuhglockenklängen, Muh-Rufen und einem als Berggipfel verkleideten Zuschauer das "Lebensgefühl der Schweiz", und die beiden Jongleure aus Wuppertal bereiteten ihrem begeisterten Publikum zum Schluss noch einmal einen echten Augenschmaus mit einer immer wieder ganz unterschiedlich bunt beleuchteten Keulenjonglage.

(lang)
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