Moers Computer-Hacker im Moerser Rathaus

Moers · Beim zweiten "Hackday" der Stadt Moers sind mehr als 40 begeisterte Programmierer in die Grafschaft gekommen. Dort können sie auf die Daten der Stadt zugreifen, um neue Projekte für die Region umzusetzen.

 Viele junge Menschen, vor allem Männer, ganz viel Technik und konzentrierte Gesichter: Das ist der "Hackday" im Moerser Rathaus, bei dem 40 Hobby-Programmierer auf die Daten der Stadt zugreifen dürfen, um bürgerfreundliche Programme zu entwickeln.

Viele junge Menschen, vor allem Männer, ganz viel Technik und konzentrierte Gesichter: Das ist der "Hackday" im Moerser Rathaus, bei dem 40 Hobby-Programmierer auf die Daten der Stadt zugreifen dürfen, um bürgerfreundliche Programme zu entwickeln.

Foto: Klaus Dieker

Florian Kettner und Philipp Beeker sitzen gerade an ihrer App. Sie ist für alle Handys mit dem Betriebssystem Android verfügbar. Philipp verbessert die Fehler im Programm, während Florian neue Sportklubs aus Moers herausarbeitet. "Unsere App bringt dem Benutzer Trendsportarten näher. Zum Beispiel Football, Baseball oder Skateboarding", sagt Philipp. Dabei werden in der App, namens "Installyoursport", auch die umliegenden Trendsportklubs und ihre Adresse auf einer Karte auf dem Handy angezeigt. "Es werden Neuigkeiten eingeblendet und eine kurze Beschreibung der Sportart als Text und Video ist auch vorhanden."

Die beiden Programmierer kommen aus Nettetal und arbeiten seit ein paar Monaten an der App. In Moers sind sie wegen des Hackdays, um an die offenen Daten der Stadt zu kommen. "Somit können wir unsere App für die Region hier verbessern und alle Klubs raussuchen", sagt Florian.

Am Wochenende fand zum zweiten Mal in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung der Hackday im Rathaus statt. Mehr als 40 begeisterte und interessierte Programmierer setzten sich zusammen, um neue Ideen für Apps auf dem Handy und im Internet zu sammeln. "Viele haben schon Vorstellungen im Kopf, die sie umsetzen möchten. Andere holen sich hier erst die nötige Inspiration", sagt Claus Arndt. Er ist der Leiter der Zentralen E-Government in Moers, zuständig für die digitalen Informationen und Dienstleistungen für die Grafschafter. "Wir wollen die ganzen Ansammlungen an Daten der Stadt sinnvoll verwenden und sie den Bürgern zugänglich machen", sagt Arndt.

Die Internetseite www.wartezeit.tursics.de gibt Auskunft darüber, wann ein nächster freier Termin für einen neuen Personalausweis im Bürgerservice Moers ist. Außerdem ist eine Statistik vorhanden, die die durchschnittliche Wartezeit zu verschiedenen Uhrzeiten wiedergibt. Arndt: "Dort können die Menschen ihren Besuch beim Bürgerservice besser abpassen und schauen, zu welchen Tagen und Zeiten es nicht voll ist".

Warum die Stadt die Entwicklung solcher Apps nicht übernimmt, erklärt Arndt: "Das würde zu sinnlosen Kosten führen. Denn so können wir die Hobby-Programmierer ins Rathaus einladen und sie auf die Daten loslassen. Dabei kommen auch Ideen auf, auf die wir als Stadt niemals gekommen wären. Es bringt somit mehrere Vorteile mit sich, die Menschen einzuladen."

Der Workshop "Rocket Girls" am Samstag war speziell an interessierte Frauen und Mädchen gerichtet, die sich mit dem Programmieren auseinander setzen möchten. "Uns ist beim ersten Hackday vor einem Jahr aufgefallen, dass der Großteil männlich war. Das wollten wir dieses Jahr ausgleichen", sagt Arndt. Mädchen ab der zehnten Schulklasse konnten teilnehmen und programmierten ihre eigenen ersten Programme.

Ein weiteres Ziel der Stadt ist es, mit dem Hackday, Schülern und Jugendlichen die Möglichkeiten des Programmierens zu zeigen. "Die meisten Kinder spielen Videospiele. Wir wollen ihnen einen weiteren Nutzen des Computers nahe bringen, der ihnen Spaß macht", sagt Arndt.

Zum Schluss der Veranstaltung am Sonntag ziehen die Veranstalter ein positivrs Fazit. "Die Veranstaltung hat das Potenzial zu was besonderem, wir erreichen immer mehr Menschen. Und die Ideen der Programmierer lassen nicht nach", meint Arndt.

(phkl)
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