Moers Das "Grafschafter" wird zum Stadtcafé

Moers · Am Sonntag feiert das Moerser Traditionshaus in der Kirchstraße Wiedereröffnung: unter neuer Führung und mit einem neuen Konzept. Dann gibt es dort von neun bis 18 Uhr Kaffee, Kuchen und bodenständiges Mittagessen.

 Köchin Jutta Höfer (links), Servicekraft Saskia Mallmann (Mitte) und Inhaberin Catrin Witte freuen sich auf die Neueröffnung am Sonntag.

Köchin Jutta Höfer (links), Servicekraft Saskia Mallmann (Mitte) und Inhaberin Catrin Witte freuen sich auf die Neueröffnung am Sonntag.

Foto: KLaus Dieker

Nach der Schließung des Café Küppers an der Steinstraße schließt sich jetzt die Lücke im Angebot der Moerser Innenstadt. Am kommenden Sonntag wird Catrin Witte das "Grafschafter" an der Kirchstraße nach mehrmonatiger Pause als Frühstückscafé wiedereröffnen. Sie ist die dritte Pächterin, die sich innerhalb eines Jahres als Wirtin in der historischen Häuserzeile zwischen "Il Mulino" und "Pizza Life" versucht.

"Ich weiß, auf was ich mich da einlasse", sagt die junge Wirtin selbstbewusst, die das Projekt nach eigenen Angaben ohne einen Cent Fremdkapital finanziert. Beruflich hat die aus dem Taunus stammende Hessin einen Werdegang hinter sich, der nicht unbedingt in die Gastronomie zu führen schien. Nach Ausbildung zur Apothekenhelferin und Abschluss des PTA-Examens fing sie zunächst in der Fahrgastabfertigung des Frankfurter Flughafens an, ehe sie ihrem Mann vor 17 Jahren nach Moers folgte. Hier war sie zuletzt als Trainerin im Service-Center einer großen internationalen Bank tätig.

Ein gesichertes Auskommen. "Aber es war immer mein Wunsch, selbstständig zu sein", sagt Witte. Deshalb besuchte sie ein Existenzgründerseminar und entwickelte ein Konzept für eine eigene GmbH. Zunächst dachte sie an ein Teegeschäft, doch dann ergab sich die Gelegenheit, das "Grafschafter" zu übernehmen, das der Vorpächter kurzfristig geschlossen hatte - dem Vernehmen nach, um sich besser um ein Großprojekt an der Xantener Nordsee kümmern zu können.

Seit sie den Zuschlag erhielt, sind Witte und ihre beiden Mitarbeiterinnen von morgens bis abends im Einsatz. Für die Eröffnung malen sie Frühstückstüten mit der Hand an, um auf einen besonderen Service hinweisen zu können, den das "Grafschafter" seinen Kunden künftig anbieten will: Frühstück to go. Viele Ladeninhaber können ihr Geschäft ja gar nicht verlassen, wenn sie mal einen Kaffee trinken wollen. "Dann bringen wir ihnen den oder einen Tee." Zehn Sorten Tee will Witte ihren Kunden anbieten, wobei sie sich darauf einstellt, dass die Mehrzahl ihrer Kunden Frauen sein dürften. Für sie will sie auch eine Auswahl "Likörchen" bereithalten. Zudem gibt es Bier vom Fass.

Ganz wichtig ist der selbst gebackene Kuchen. Ihr Frankfurter Kranz jedenfalls, so Witte, habe den Test im Freundeskreis bereits mit Bravour bestanden. Auch einen Mittagstisch will sie anbieten. Ausrichtung: bodenständig-gut bürgerlich. Die Öffnungszeiten liegen werktags und am Wochenende zwischen neun und 18 Uhr. Der Mittwoch ist als Ruhetag vorgesehen.

Bleibt die Frage, warum sie den alten Kneipennamen "Grafschafter" beibehalten hat. Die Antwort: "Ich finde einfach, der Name passt gut zu Moers."

Facebook: Grafschafter das Café

(RP)
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