Moers "Das Moers Festival 2017 findet statt"

Moers · Bürgermeister Christoph Fleischhauer will sich an der Personaldebatte um die Kultur GmbH nicht beteiligen..

 Krisengespräche: Dirk Hohensträter (links mit Brille) und der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer (zweiter von rechts) Anfang des Jahres bei einer Pressekonferenz zur Lage der Kultur GmbH. Jetzt gibt es nach dem angebotenen Rücktritt von Hohensträter neue Turbulenzen bei der Stadttochter.

Krisengespräche: Dirk Hohensträter (links mit Brille) und der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer (zweiter von rechts) Anfang des Jahres bei einer Pressekonferenz zur Lage der Kultur GmbH. Jetzt gibt es nach dem angebotenen Rücktritt von Hohensträter neue Turbulenzen bei der Stadttochter.

Foto: Christoph Reichwein

Bürgermeister Christoph Fleischhauer hat eine Garantieerklärung für das Moers Festival abgegeben. "Das Festival 2017 findet statt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche", sagte er in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Allerdings sei es nicht gut, dass in der Öffentlichkeit jetzt Personalien diskutiert würden. Er bezog sich dabei auf einen Artikel in unserer Zeitung, in dem Siegmund Ehrmann, Kulturausschussvorsitzender des Bundestags und Mitglied im Aufsichtsrat der Kultur GmbH sich für Claus Arndt als künftigen Geschäftsführer der Kultur GmbH stark gemacht hatte. Fleischhauer verwies darauf, dass Dirk Hohensträter nach wie vor als Geschäftsführer der Kultur GmbH im Amt sei. "Er hat eine Kündigungsfrist, und er hat uns Gespräche angeboten. Das werden wir jetzt erst einmal abwarten."

Der Bürgermeister bestätigte, dass die Entscheidung für einen neuen künstlerischen Leiter auf Tim Isfort hinauslaufe: "Das wird offenbar von allen gewünscht." Hingegen sei die Frage nach einem neuen Geschäftsführer noch offen. "Aber auch hier stehen wir im Aufsichtsrat keineswegs vor einem Scherbenhaufen. Da gibt es lediglich, nach langer Zeit einmal wieder, unterschiedliche Interessen. Das ist ganz normal."

Ebenso normal ist aber auch, dass Bund und Land nicht immer die Zuschüsse in der Höhe bewilligen, wie Antragsteller dies wünschen. So wird die Kultur GmbH nach Auskunft von Dirk Hohensträter voraussichtlich für 2016 mit 49.000 Euro weniger auskommen müssen als eingeplant. Der Noch-Geschäftsführer berichtete, dass das Land statt beantragter 140.000 Euro nur 116.000 Euro überwiesen habe, da als Bewilligungszeitraum nicht das volle Jahr zu Grunde gelegt wurde. Nach Hohensträters Aussage werde der Bund mit den von dort erwarteten 150.000 Euro ähnlich verfahren. Aus Berlin lägen auch noch keine Informationen vor, wann das Geld überwiesen werde. "Schön ist das nicht", sagte Hohensträter. Allerdings sei auch nicht damit zu rechnen, dass die Stadt mehr als die bereits zugesagten Mittel in Höhe von rund 700.000 Euro zuschießen müsse. 2016 habe das Moers Festival höhere Einnahmen erzielt als eingeplant. Auch habe es Einsparungen gegeben. "Ich hoffe, dass wir ungefähr hinkommen werden." Genaues werde man aber erst bei Vorliegen des Jahresabschlusses wissen. Der werde voraussichtlich Mitte 2017 vorgelegt. Offen sei ebenfalls, ob die Zuschüsse von Bund und Land für die beiden folgenden Jahre in voller Höhe erfolgen werden, oder ob wieder, wie in diesem Jahr, Abschläge vorgenommen würden.

Hohensträter bekräftigte, dass er so schnell wie möglich aus seinem Vertrag als Geschäftsführer der Kultur GmbH freikommen wolle. "Ich möchte den Rücken frei haben für die echten Baustellen, die ich bei der Enni habe."

(RP)
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