Moers Das Moers Festival wirbt mit einer Maus

Moers · Das neue Plakatmotiv, das fürs Jazzfest werben soll, entdeckte Reiner Michalke auf einer malaysischen Insel: Es war an eine Wand gemalt. Das Festival selbst spürt die Auswirkungen der Zuschuss-Kürzungen.

 Eine pfiffige Maus ist das Plakatmotiv des Festivals 2015. Reiner Michalke und Carmen Weist stellten es gestern vor.

Eine pfiffige Maus ist das Plakatmotiv des Festivals 2015. Reiner Michalke und Carmen Weist stellten es gestern vor.

Foto: Klaus Dieker

Eigentlich war Reiner Michalke auf der malaysischen Insel Penang, um Musik zu hören. Dort findet im Dezember immer ein Internationales Jazzfestival statt. Und Reiner Michalke hoffte, neue Bands kennenzulernen, die er seinem Publikum präsentieren könnte. Er fand das diesjährige Plakatmotiv: Eine freche Maus, die ein unbekannter Streetart-Künstler auf die Hauswand in einer Nebenstraße gemalt hatte. "Die Geschichte dazu ist ganz lustig. Im Sommer findet in George Town, das ist die größte Stadt auf der Insel, jedes Jahr ein Streetart-Festival statt. Einer der Künstler hatte an einer vielbefahrenen Straße eine orangefarbene Katze gemalt. Ich bin dann um die Ecke gebogen und habe dort die Maus entdeckt, die aussah, als würde sie sich über die Katze lustig machen", erzählte der Festivalchef bei der Vorstellung des neuen Plakats.

Der künstlerische Leiter des Moers Festivals heuerte einen Fotografen an, um die Maus mit nach Moers zu bringen. Und damit bleibt Reiner Michalke seiner Linie einmal mehr treu: Das Plakatmotiv hat eigentlich nichts mit dem Moers Festival zu tun. Da gibt's auch nichts dran zu interpretieren. "Ich möchte halt keines der typischen Motive wie Jazzer oder Saxofonisten", sagt Reiner Michalke. Beim Jazzfestival auf der Insel Penang war er zum ersten Mal. Ob er dort für das Programm des Moers Festivals einen spannenden Musiker entdeckt hat, ließ er gestern offen. "Ich war beeindruckt von den verschiedenen Einflüssen, die auf dem Festival zu hören waren."

Der Vorverkauf fürs Moers Festival ist laut Michalke gut gelaufen. "Alle 500 Early-Bird-Tickets, die wir in den Verkauf gegeben haben, sind weg." Und damit auch die Sorge, dass die neue Festivalhalle am Solimare den Musikfans 2014 nicht gefallen haben könnte. "Der hervorragende Vorverkauf ist für mich ein klares Statement", interpretiert Michalke die Zahlen. Bei der Gestaltung des Programms kann der Festivalchef aber nicht aus dem Vollen schöpfen. Gab es im 2014 noch einen Zuschuss von der Bundeskulturstiftung für das Programm, muss Michalke dieses Jahr mit dem von der Stadt auf 336 000 Euro gekürzten Etat auskommen. Hinzu kommt, dass das Festival 2014 ein Minus von 50 000 Euro gemacht hatte.

"Die massiven Kürzungen wirken sich jetzt aus. Deshalb werden wir zum ersten Mal an einigen Modulen drehen müssen", betonte er. Das heißt, es wird Abstriche bei Angeboten geben, manches wegfallen. Die Konsequenzen will er am 18. Februar im Aufsichtsrat der Moers Kultur GmbH vorstellen. "Es wird sich aber nichts an der Qualität des viertägigen Programms ändern", betont Michalke, der damit beschäftigt ist, für die Festivalhalle Feinjustierungen vorzunehmen: "Es handelt sich um Details wie den Ablauf im Backstage-Bereich und Korrekturen im Frequenzbereich." Im Aufsichtsrat hat sich ein Arbeitskreis gebildet, der sich mit dem Außenbereich beschäftigt. "Wir wollen versuchen, mehr Atmosphäre zu schaffen", sagt die Vorsitzende Carmen Weist.

(RP)
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