Unsere Woche Den Koloss Bahn kratzt es nicht

Moers · Sachstand ist, dass Wasser eindringt. Das wollen wir dauerhaft unterbinden und suchen daher nach einer Lösung." Das ist die Antwort der Deutschen Bahn an die RP zum Thema feuchter Tunnel im Bahnhof. Wenn Sie eine solche Formulierung künftig hören sollten, glauben sie nur eins nicht: Dass da jemand ernsthaft das Problem begreift - und es schon gar nicht lösen will.

Seit vergangenem Jahr hat die Stadt das Staatsunternehmen immer wieder auf die Feuchtigkeit im Fußgängertunnel hingewiesen. Da haben sich anscheinend die Verantwortlichen am Kopf gekratzt und gefragt: Was haben wir damit zu tun? Monatelang stritt man sich mit der Stadt über die Ursache der Nässe im Tunnel. Schließlich gab man im Frühjahr zu, dass man als Eigentümer des Bahnhofs für die Probleme verantwortlich ist. Ganz feste versprachen die Bahner, nun ein Konzept plus Kostenplan aufzustellen. Schon wieder so eine Formulierung, die eher als Drohung der Verschleppung zu interpretieren ist, denn monatelang tat sich nichts. Nachdem man die Öffentlichkeit noch bis Mitte Oktober beschwichtigte, man suche nach Lösungen (sie oben) und sei in Gesprächen, kommt jetzt das kleinlaute Eingeständnis. Der Stadt teilte man mit, man habe Personalprobleme, ein externes Ingenieurbüro müsse nun ran. Fakt ist: Seit gut einem Jahr ist nichts passiert.

Und warum? Den Koloss Deutsche Bahn interessiert oft nicht, was vor Ort in den Städten passiert. Da können Bahnhöfe vergammeln, oder technische Probleme führen zum Stillstand wie jetzt in Moers. Die Enni wartet nun vor Ort darauf, dass sich die Bahn bewegt - und alle Pendler, die von und nach Moers fahren.

(RP)
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