Moers/Kamp-Lintfort DGB ruft am 1. Mai zu mehr Solidarität auf

Moers/Kamp-Lintfort · Kundgebungen in der Festivalhalle Moers und auf dem Hochschulgelände in Kamp-Lintfort

 Ein Plakat von 1956, als der 1. Mai noch die Massen auf die Beine brachte.

Ein Plakat von 1956, als der 1. Mai noch die Massen auf die Beine brachte.

Foto: fOTO. dgb

Der erste Mai ist der wichtigste Tag im Veranstaltungskalender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Diesmal steht er unter dem Motto "Zeit für mehr Solidarität". Die Kundgebungen in Moers und Kamp-Lintfort beginnen jeweils um 10 Uhr, in Moers in der Festivalhalle am Solimare, in Kamp-Lintfort erstmals unter freiem Himmel, auf dem Gelände der Hochschule Rhein-Waal. "Das hat auch symbolische Bedeutung, die Hochschule steht für die Zukunft", sagte gestern der DGB-Kreisvorsitzende Arnold Stecheisen. Von einem Stück Vergangenheit gilt es dagegen, in Kamp-Lintfort Abschied zu nehmen: Der Werkschor Niederberg, der gegen 11 Uhr singt, steht vor seiner Auflösung.

Die zunehmende Tarifflucht in vielen Bereichen, eine Energiewende, die an den Grenzen Deutschlands ende und hier Arbeitsplätze gefährde - das sind nur zwei Themen, die den DGB bewegen. Auch bei der Flüchtlingsproblematik sei Solidarität gefragt, sagte Stecheisen. Er kritisierte den Trend, Flüchtlinge zu "Dumpingpreisen" auf Zeit zu beschäftigen. "Wenn sie aus einer solchen Maßnahme rauskommen, sind sie immer noch Hartz IV". Dabei hätten Gewerkschaften mit Arbeitgeberverbänden sinnvolle Vereinbarungen erreicht, Flüchtlinge im Rahmen von Ausbildungsplänen langfristig einzugliedern.

Hauptredner der Maikundgebung in Kamp-Lintfort wird gegen 11.30 Uhr Jürgen Czech von der IG Bauen, Agrar und Umwelt sein. In Moers spricht zur selben Zeit Dennis Radtke, Bezirksleiter der IGBCE. Er möchte in seiner Rede auch darstellen, warum die AfD für Arbeitnehmer keine Alternative darstelle. "Die Politik, die sie vertritt, ist menschenverachtend", sagte Radtke gestern. Und sie richte sich gegen Arbeitnehmer und Gewerkschaften. "Im Vergleich zur AfD ist die FDP eine sozialistische Partei."

Die Kundgebung in Kamp-Lintfort beginnt um 10 Uhr mit einem "interreligiösen Gebet", an dem katholische und evangelische Pfarrer sowie Imame der Moscheevereine teilnehmen. Bis 15 Uhr gibt es Musik mit der Band "Buckle up", Kinderspaß, Essen und Trinken. Auch in Moers schließt sich an die Reden ein Unterhaltungsprogramm an, Musik macht das "Jazz aktiv Trio".

(pogo)
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