Serie Einfach Energie - Energie-Themen Kinderleicht Erklärt Die Aumühle war eine Wasserschleuse

Moers · In der fünften Folge unserer Serie geht es um Wasser. Es ist nicht nur Lebenselixier, sondern auch ein Energieträger.

Serie Einfach Energie - Energie-Themen Kinderleicht Erklärt: Die Aumühle war eine Wasserschleuse
Foto: C. Schnettler

Wie kommt der Strom in die Steckdose? Wo geht das Wasser hin, wenn es die Toilette hinuntergespült wird? Was sind das für schimmernde Platten, die man auf den Dächern mancher Häuser sieht? Und wo kommt hier in Moers das Trinkwasser her? All diesen Fragen wird in der zehnteiligen Reihe "Einfach Energie" mithilfe der Enni kindgerecht und unterhaltsam auf den Grund gegangen. Fünfter Teil der zehnteiligen Reihe "Einfach Energie": Wasser - Der Allrounder unter den Energieträgern.

In den letzten zwei Wochen habt ihr die erneuerbaren Energien der Sonne und des Windes kennengelernt und erfahren, wie man aus ihnen Strom gewinnen kann. Diese Woche kommt ein weiterer Ökostrom-Bringer hinzu, das Wasser. Und er kann noch viel mehr: Ob ein kühles Glas Wasser im Sommer oder ein warmes Bad im Winter, Wasser begleitet uns immer und überall.

Unsere Erde wird "blauer Planet" genannt. Warum? Weil etwa 70 Prozent der Erdoberfläche von Wasser, also von Meeren, Seen und Flüssen, bedeckt sind. Vom Weltraum aus betrachtet sieht die Erde deshalb größtenteils blau aus. Und weil wir davon so viel haben, ist es nur verständlich, dass das Wasser einer unserer wichtigsten Energieträger ist. Auf der ganzen Welt nutzen Menschen die Kraft des Wassers als Energiequelle und das, ohne umweltschädliche Stoffe zu produzieren. Überall dort, wo Bewegung im Wasser ist, also in den Meeren oder in Flüssen, lässt sich Strom in sogenannten Wasserkraftwerken gewinnen. Durch die Strömung des Wassers werden riesige Turbinen in den Wasserkraftwerken angetrieben, die durch die entstehende Bewegung Strom erzeugen. Das ist in etwa so, wie bei den Windkraftwerken, die ebenfalls mit der Bewegungsenergie arbeiten und so Strom generieren.

Genau wie bei den Windmühlen ist die Erfindung von Wassermühlen nicht neu. Schon vor hunderten von Jahren haben die Menschen Wasserräder an Flüsse und Bäche gebaut, um die Kraft des Wassers zu nutzen. Drehte sich das Rad, wurden dadurch Mühlen und Sägen angetrieben, die wiederum Getreide gemahlen oder Holz gesägt haben. Heute wird das Getreide in einer elektrischen Mühle gemahlen und auch der Strom für die Sägen kommt aus der Steckdose. Doch Windräder und Wasserräder gibt es immer noch.

Allerdings liefern sie heute den Strom, den wir für unser tägliches Leben brauchen. Habt ihr schon einmal eine Wassermühle gesehen? Gar nicht weit von hier, in den Moerser Benden, steht die Obere Wassermühle, die auch Aumühle genannt wird. Zwar wurde diese ursprünglich gar nicht zum Getreidemahlen, sondern als Wasserschleuse für den Moerser Wall gebaut, heute kann man dort aber trotzdem erfahren, wie früher Brot gebacken wurde. Die erstmals 1591, also im späten Mittelalter, erwähnte Mühle wurde vor etwa zehn Jahren restauriert und dient heute als Museum.

"Wasser ist ein kostbares Gut, mit dem sorgsam umzugehen ist. Als Trinkwasser bleibt es unverzichtbar, auch wenn sich zu keiner Zeit die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten so schnell gewandelt haben wie heute", so Experten der ENNI. Dabei ist Trinkwasser nicht "einfach da". Wenn sauberes Grundwasser zur Verfügung steht, muss es meistens über weite Strecken zum Kunden, also zu euch, transportiert werden. In Moers und Neukirchen-Vluyn fließt das Trinkwasser durch ein 660 Kilometer langes Leitungsnetz. Gefördert wird dieses in drei Wasserwerken in Niep (Neukirchen-Vluyn) und Moers-Vinn. Mit Hilfe von mehr als 20 Vertikalfilter- und einem Horizontalfilterbrunnenwerden die Wasserwerke betrieben. So kann ENNI täglich bis zu 30.000 Kubikmeter Trinkwasser fördern. Das sind bis zu 120 Millionen Gläser Wasser. Damit deckt die ENNI den Wasserbedarf in und um Moers und Neukirchen-Vluyn ganz alleine.

Du möchtest noch mehr zum Thema Wasser erfahren? Auf dem Wasserlehrpfad am alten Wasserturm in Moers-Vinn kannst du noch einiges dazulernen. Zum Beispiel wie der Wasserkreislauf funktioniert. Die ENNI hat vieles, was sonst im Boden verborgen ist, ans Tageslicht geholt: dicke Rohre zum Beispiel und Schieber, die du selbst betätigen kannst. Die erlebnisreiche Führung endet auf der so genannten Wiesenschule, einem Klassenzimmer unter freiem Himmel. An einem solch besonderen Ort hast du bestimmt noch nie gelernt. Mit der speziell für Grundschulen entwickelten Wasserbroschüre könnt ihr euer gelerntes Wissen vertiefen.

Dein Interesse ist geweckt? Dann sage deinem Lehrer Bescheid und meldet eure Grundschule für das nächste Jahr an. Wir bieten unsere Führungen für euch von April bis Oktober an. Einzige Voraussetzung: Du bist in der dritten oder vierten Klasse. Nächste Woche geht es dann um Abwasser und wie es in einer Kläranlage wieder aufbereitet wird.

(lcon)
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