Moers/Neukirchen-Vluyn Die Botschaft lautet: "Du bist nicht allein"

Moers/Neukirchen-Vluyn · Mehr als 350 Fachleute kamen zur Marte-Meo-Tagung des Neukirchener Erziehungsvereins.

Mehr als 350 Fachkräfte aus Förderschulen, Jugendhilfeeinrichtungen und Kitas trafen sich im Kulturzentrum Rheinkamp in Moers, um mehr über Marte Meo zu erfahren. Die videogestützte Beratungsmethode, sinngemäß "aus eigener Kraft", wird eingesetzt, um Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Unter dem Motto "Bindung ist Bildung" ging es bei der Tagung um die Frage, wie gestörte Verhältnisse von Kindern und Eltern sowie von Schülern und Lehrern verbessert werden können.

Marte Meo, in den frühen 1980er Jahren von der Niederländerin Maria als Beratungskonzept entwickelt, habe beim Erziehungsverein eine schon über zehnjährige Tradition, erläuterte Direktor Hans-Wilhelm Fricke-Hein zu Beginn der Tagung. Eltern und Kinder zu einem gelingenden Familienleben zu verhelfen, sei das Ziel der Methode, die nicht nur in der Erziehung angewendet werde, sondern auch in der Begleitung psychisch kranker Jugendlicher und Eltern, in der Betreuung von Menschen mit Behinderung sowie in der Seniorenarbeit.

Die Tagung in Moers hatte der Förderschulverbund des Erziehungsvereins organisiert, denn auch im Schulalltag gewinnt Marte Meo an Bedeutung. Die Marte Meo-Supervisorin Petra Kerkewitz, die an der Sonneck-Schule in Neukirchen-Vluyn, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, arbeitet, zeigte anhand von Video-Sequenzen aus dem Unterricht, wie Pädagogen gute Beziehungen zu verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen aufbauen. Petra Kerkewitz: "Die gute Botschaft lautet: Ich lasse dich nicht allein".

Am Vormitttag hatte Dr. Michael Hipp, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, aufgezeigt, wie frühkindliche Bindungsstörungen in Familien entstehen und wie sich psychische Erkrankungen von Eltern auf ihre Kinder auswirken.

(RP)
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