Moers "Die erste Container-Apotheke der Welt"

Moers · Auf dem Parkplatz des Real-Marktes an der Römerstraße ist in nur vier Wochen eine neue Apotheke aus Fertigmodulen zusammengebaut worden. Schon am ersten Tag kamen über 600 Kunden in den Medizin-Supermarkt.

 Der Rheinhauser Detlef Dittrich, Inhaber der Easy-Apotheke an der Römerstraße, und Stephan Just, Vorstand der Easy-Apotheke AG, stellten gestern in Moers das Konzept vor. In Hochstraß wurde die erste Container-Apotheke eröffnet.

Der Rheinhauser Detlef Dittrich, Inhaber der Easy-Apotheke an der Römerstraße, und Stephan Just, Vorstand der Easy-Apotheke AG, stellten gestern in Moers das Konzept vor. In Hochstraß wurde die erste Container-Apotheke eröffnet.

Foto: Klaus Dieker

Weltpremiere in Moers-Hochstraß: Dort hat gestern die erste Container-Apotheke der Welt Eröffnung gefeiert. Zumindest beansprucht Stephan Just, Vorstandsvorsitzender der Easy-Apotheke Holding, dieses Alleinstellungsmerkmal für sich. Dort, wo noch vor wenigen Wochen Real-Kunden ihre Fahrzeuge parkten, stehen jetzt auf zwei Etagen Container des Neusser Herstellers Algeco. Das Unternehmen hat derzeit alle Hände voll zu tun. Kommunen aus ganz Deutschland versuchen, bei den Neussern Container zur Unterbringung von Flüchtlingen zu ergattern.

Doch auch die Fertigbauten zum Verkauf von Medikamenten und ähnlichen Gesundheitsprodukten versprechen, ein einträgliches Geschäft zu werden. "Schon am ersten Tag hatten wir über 600 Kunden", berichtet der Rheinhausener Apotheker Detlef Dittrich, Inhaber der Easy-Apotheke. Für ihn bedeutet die Übernahme des Franchise-Konzepts ein zweites Standbein neben seiner Rheinhauser Forum-Apotheke.

Das Easy-Konzept, das bundesweit schon 101 mal erprobt wurde, deutet für Moers ein ganz neues Apothekenerlebnis. Ganz offen ähnelt das Konzept eher einem Drugstore als einer klassischen Apotheke. Ein Großteil der 170 Quadratmeter Verkaufsfläche ist für den Selbstbedienungsbereich reserviert. Am Eingang nehmen Kunden einen Korb und können sich dann wie im Supermarkt durch die Regale shoppen. Der Handverkaufsbereich, an dem die verschreibungspflichtigen Medikamente abgegeben werden, bleibt im Hintergrund. Dort gibt es, anders als bei klassischen Apotheken, keine einzige Kasse. Der Kunde bezahlt wie im Supermarkt am Ausgang an einer Kasse bei einer Kassiererin, die nicht notwendigerweise vom Apothekenfach sein muss.

Neu ist auch ein Drive-In an der Rückseite der Apotheke. Dort können Kunden während Notdienstzeiten ihre Einkäufe erledigen, ohne das Auto verlassen zu müssen. "Wir sind schon gefragt worden, ob wir nicht demnächst Hamburger verkaufen wollen", sagt Easy-Chef Just.

Er sieht im Selbstbedienungskonzept auch einen Vorteil für den Apotheker, von denen er zwei eingestellt hat: "Die Kollegen müssen sich nicht mehr um Kassenvorgänge kümmern." Ohnehin waren am ersten Tag 55 Prozent der abgegebenen Waren nicht verschreibungspflichtig. Die Zahl könnte noch steigen: Weit und breit gibt es in der Nähe kein Ärztehaus. Öffnungszeiten: Mo.-Sa. von 9 bis 20 Uhr.

(RP)
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