Moers Die Grafschaft Moers verliert einen Freund der Geschichte

Moers · Wie unsere Redaktion erst gestern erfahren hat, ist bereits am Montag in dieser Woche Udo Pieper gestorben. Er wurde 72 Jahre alt. Mit ihm verliert die Grafschaft Moers einen der engagiertesten Kenner der regionalen Geschichte und Förderer ihrer Erforschung.

 Udo Pieper vor der Kapelle an der Rheinberger Straße. Foto: Archiv

Udo Pieper vor der Kapelle an der Rheinberger Straße. Foto: Archiv

Foto: Dieker Klaus

Pieper entstammt einer alten Moerser Familie. Sein Großvater machte als Erfinder und Unternehmensgründer von sich reden. Udo Pieper trat nach seiner Ausbildung zum Kaufmann in die elterliche Firma ein, die er jedoch später verkaufte.

Früh engagierte Pieper sich politisch: Mit 16 wurde er Jungdemokrat, vier Jahre später trat er der FDP bei, deren erster Stadtverbandsvorsitzender er 1973 wurde. Im Rat der Stadt Moers war er sowohl als Ratsherr wie 24 Jahre lang als sachkundiger Bürger ein von allen Fraktionen geschätzter Experte in Kulturangelegenheiten. Als Jäger hatte Pieper auch ein inniges Verhältnis zum Umweltschutz. Seine historischen und ökologischen Interessen flossen zusammen in sein Engagement für den Erhalt des Moerser Schlossparks. Er verfasste eine Broschüre über den Park, die bereits in dritter Auflage erschien.

Tiefe Spuren hinterließ er auch im Grafschafter Museums- und Geschichtsverein, dessen Vorsitzender er von 2011 bis 2015 war. "Seit Tod ist für das Moerser Kulturleben ein großer Verlust", sagte gestern Peter Boschheidgen, der sowohl Vorgänger wie Nachfolger Piepers als Vorsitzender des Vereins war.

Zu den Projekten, die Pieper im Verein mit vorantrieb, zählten die Geschichtsstationen, die Baumtafeln im Park und zuletzt vor allem die Erforschung der ehemaligen Bonifatiuskirche vor den Toren der Stadt..

2015 schließlich gründete Pieper eine Stiftung, die er mit Kapital aus dem eigenen Geldbeutel ausstattete. So erhielt mit Hilfe der Stiftung das Denkmal auf dem Altmarkt wieder ein goldenes Krönchen.

(ock)
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